Wie Lamettaregen

Lesung zum 75. Jahrestag des 16. März 1945
In Zusammenarbeit mit dem Johanna-Stahl-Zentrum für Jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken präsentiert das Mainfranken Theater eine Lesung vielfältiger Erinnerungsstücke in der Kammer.

Tagsüber: schönes Wetter. Am Abend: Stanniolpapier, das den Himmel bedeckt. Fliegeralarm. Die Katastrophentasche, von der Mutter gepackt. Versammlung an den Löschteichen im Ringpark. Angst, die sich mit Aufregung mischt. Wo Zuflucht suchen?
Kollektive Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis setzt sich aus vielen brüchigen Bildern, Gefühlen und Geschichten zusammen. Der Bombenangriff der britischen Luftwaffe auf Würzburg am 16. März 1945 dauert etwa 20 Minuten, zerstört circa 90 Prozent der Innenstadt und kostet rund 4.000 Menschen das Leben. Er ist Teil des alliierten Militärkampfes gegen das nationalsozialistische Regime in Deutschland, dessen Ideologie und totaler Krieg insgesamt sechs Millionen Juden, 500.000 Sinti und Roma, 200.000 Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, Unangepasste und Oppositionelle tötet.
75 Jahre später lesen Schauspieler des Ensembles am Mainfranken Theater aus Erzählungen von Zeitzeugen sowie aus dem Werk jüdischer Exil-Schriftsteller. Die unterschiedlichen Texte zeugen von berührender Zeitgenossenschaft und laden zur kritischen Reflexion gegenwärtiger politischer Diskurse ein.
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