Anatevka

Musical von Jerry Bock, Joseph Stein und Sheldon Harnick
in deutscher Sprache
„Soll ich denn alles verleugnen, woran ich glaube?"
Im Zentrum der Geschichte steht das Dorf Anatevka. Seine Bewohner leben im Trott ihrer alten Traditionen. Unter ihnen der Milchmann Tevje mit seiner Frau Golde und den fünf Töchtern. Wie alle in Anatevka, so kämpft auch Tevje mit seiner Familie gegen bedrückende Armut und regelmäßige antijüdische Ausschreitungen an. In den schönsten Farben malt er sich aus, was er tun würde, wenn er einmal reich wär‘. Als sei die irdische Last unter den gegebenen Umständen nicht schon groß genug, wird Tevjes unerschütterlicher Glaube an die Tradition durch die Heiratsabsichten seiner drei ältesten Töchter gleich auf mehrere harte Proben gestellt: Er wünscht sich andere Schwiegersöhne als einen armen Schneider oder einen revoltierenden Studenten. Als Chava, die dritte Tochter, sich gegen seinen Willen mit einem Russen vermählt, wird sie von Tevje verstoßen. Unterdessen nehmen die Judenpogrome weiter zu. Anatevka wird geräumt und Tevjes Familie endgültig auseinandergerissen. Was bleibt, ist die Hoffnung auf ein späteres Wiedersehen.

Anatevka zählt zu den großen Musicalklassikern des 20. Jahrhunderts. Vom typischen Broadwaymusical unterscheidet sich Anatevka in erster Linie durch die Ernsthaftigkeit des Stoffes. Joseph Stein griff für sein Buch auf die Erzählungenfolge Tewje, der Milchmann (1916) von Scholem Alejchem zurück, der zu den bedeutendsten Mitbegründern der jiddischen Literatur zählt. Jerry Bocks Partitur verbindet ausgelassene Tanzmusik, rituelle Weisen und Melodramen zu einem ganz eigenen, melancholischen Sound. Unter dem Originaltitel Fiddler on the Roof – in Anlehnung an ein Gemälde Marc Chagalls – erlebte Anatevka am 22. September 1964 die umjubelte Uraufführung am Broadway und wurde im Folgejahr mit neun Tony Awards ausgezeichnet.

pressestimmen

„Angefangen beim perfekt ausgesteuerten Klang des großen Orchesters und Ensembles, dem stimmungsvollen Bühnenbild und nicht zuletzt einem Hauptdarsteller, der völlig mit seiner Rolle eins wird, bietet das Mainfranken Theater eine Neuinterpretation des Broadway-Klassikers, die wohl weit und breit ihresgleichen suchen dürfte.“
(musicalzentrale)
„Das vollbesetzte, ausverkaufte Haus bei der Premiere jubelt nach über drei Stunden Spieldauer voller ständig sich überschlagender, schnell wechselnder Aktionen und beeindruckenden
Bildern und möchte die Mitwirkenden gar nicht gehen lassen.“
(O-Ton)