Karl and Anna

Opera by Christoph Ehrenfellner
Libretto by Roland Schimmelpfennig based on the novella by Leonhard Frank
in German with German surtitles
from 15 years
Und mir bleibt nichts als Phantasie und Sehnsucht.
Die Kameraden Karl und Richard sind in Kriegsgefangenschaft in der sibirischen Steppe. Richard erzählt dem unverheirateten Karl von seiner Frau Anna, und zwar so detailliert, dass Karl sich in das Traumbild Annas verliebt. Eines Tages gelingt Karl die Flucht. Zurück in der Heimat, stellt er sich bei Anna, die ihren Mann tot glaubt, als Richard vor. Anna zweifelt, doch der Fremde weiß so viel Persönliches. Allmählich lässt sie sich auf Karl ein, wird schwanger. Als Richard zurückkehrt, hat Anna sich längst in den fremden Herrn Richard verliebt. Unfähig zur Rache, bricht Richard zusammen. Karl und Anna aber verlassen die Stadt, „zu trennen nur noch durch den Tod.“
Leonhard Frank (1882–1961) gilt als bedeutendste literarische Stimme Würzburgs im 20. Jahrhundert. Als bekennender Pazifist emigrierte er 1915 in die Schweiz, floh 1933 abermals aus Deutschland und lebte seit 1940 als Drehbuchautor in Hollywood. Schon den Zeitgenossen galt die 1926 erschienene Novelle Karl und Anna als herausragendes Werk Franks. Dessen eigene Dramatisierung wurde 1929 in München uraufgeführt, 1947 folgte eine Hollywood-Verfilmung unter dem Titel Desire me.

Die Oper Karl und Anna entstand als Auftragswerk des Mainfranken Theaters. Mit Roland Schimmelpfennig konnte einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker als Librettist gewonnen werden. Komponist ist der 1975 geborene Österreicher Christoph Ehrenfellner, der unter anderem als Composer in Residence im französischen Mulhouse sowie am Theater Nordhausen wirkte und dessen 2. Sinfonie im April 2023 ihre Uraufführung durch das Philharmonische Orchester Würzburg erlebte.