Neu am Mainfranken Theater

Fünf Fragen an Tabea Hilser

Mitarbeiterin in Notenbibliothek und Orchesterbüro
Tabea Hilser, Jahrgang 1994, studierte Musikwissenschaft an der Universität Würzburg. Während ihres Studiums war sie bei verschiedenen Musikfestivals in der Organisation und Künstlerbetreuung tätig, zum Beispiel beim Heinrich Schütz Musikfest. Seit der Spielzeit 21/22 arbeitet sie als Notenbibliothekarin am Mainfranken Theater Würzburg.

Was macht eigentlich eine Notenbibliothekarin?

Die Arbeit in der Notenbibliothek ist keine einsame Arbeit im dunklen Archiv, wie man es sich vielleicht im ersten Moment vorstellt. Ganz im Gegenteil! Man ist in ständigem Austausch mit der musikalischen Abteilung des Hauses, den Dirigenten, Dramaturginnen und Dramaturgen und vor allem den Musikerinnen und Musikern. Ich kümmere mich etwa darum, das Aufführungsmaterial für die jeweiligen Anforderungen einer Produktion anzupassen. Oder ich bekomme zum Beispiel den Auftrag, eine spezielle Fassung eines Werkes mit einer bestimmten Besetzung zu finden. Eine wichtige Aufgabe ist die Bereitstellung des Notenmaterials für alle Beteiligten der Musikproduktionen. Dabei gibt es auch die rechtlichen Anforderungen zu berücksichtigen, Aufführungsverträge und Materialmieten müssen abgeschlossen werden.
Tabea Hilser | Foto: Maria Walter
Wie sieht eine Notenbibliothek im 21. Jahrhundert aus?

Es gibt zwar bereits fortschrittliche Notenprogramme, aber nach wie vor spielen die Musikerinnen und Musiker in der Regel vom Papier und nicht vom Tablet. Auch vor einer Notenbibliothek wird der digitale Wandel keinen Halt machen. Und da das 21. Jahrhundert ja noch sehr lang ist, sind noch viele Änderungen möglich. Ich glaube, wir stehen da erst am Anfang.
Worauf freuen Sie sich besonders in Ihrer ersten Spielzeit?

Ich freue mich in jedem Fall auf den Kontakt mit den Musikerinnen und Musikern, auf spannende neue Werke wie die Uraufführung von Karl und Anna und darauf, die unterschiedlichen Abläufe im Theater zu begleiten – vom Beginn der Programmgestaltung bis hin zu den Vorstellungen. Auch wenn ich erst seit dieser Spielzeit am Mainfranken Theater bin und den Theateralltag noch nicht kenne: Es ist hier ein sehr lebendiges Treiben, das steht schonmal fest.
Ihr Weg zum Mainfranken Theater?

Mein Weg zum Mainfranken Theater begann, als ich für mein Studium der Musikwissenschaft nach Würzburg zog. Seitdem gehören Theater- und Konzertbesuche zu meinem Alltag. Erste Einblicke hinter die Kulissen bekam ich dann, als ich für das Musical Evita die Übertitel einblendete. Man liest das Stück mit dem Klavierauszug mit und nimmt dann über einen Computer die Einblendung der Textstellen vor, welche in den vorliegenden Noten markiert sind. Auch hier war die Arbeit schon eng mit dem Notenmaterial verbunden; das Handwerkszeug dazu bekam ich im Studium. Das Übertiteln hat mir großen Spaß gemacht und mich dazu motiviert, in einem Theaterbetrieb mitzuwirken.
Welche Rolle spielt Musik in Ihrem Leben?

Ich spiele von klein auf Cello und war in verschiedenen Orchestern aktiv. Die Zeit beim gemeinsamen Musizieren und das Miteinander mit anderen Musikerinnen und Musikern habe ich immer sehr genossen und genieße es immer noch. Ich höre eher weniger Musik nur nebenbei und erlebe lieber den Live-Moment.
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