Musiktheater

Ensemblegeist

Die Sparte Musiktheater versteht sich in besonderer Weise als ein Ort der Förderung junger Sängerinnen und Sänger sowie neuer Talente aus den Bereichen Regie, Bühnen- und Kostümbild. Der intensiven musikalischen und szenischen Erarbeitung von Werken aus Oper, Operette und Musical kommt dabei ebenso eine überragende Bedeutung zu wie der individuellen Unterstützung und Begleitung auf dem Weg zu unverwechselbaren Musiktheater-Persönlichkeiten. Schönster Beleg aus jüngerer Zeit für diese auch überregional gewürdigte Neuausrichtung der Sparte ist eine Nominierung des Mainfranken Theaters als „Opernhaus des Jahres“ im Jahrbuch 2020 der Fachzeitschrift Opernwelt.

Dramaturgische Schwerpunkte der vergangenen Spielzeiten reichen von der Pflege des Mozart-Repertoires – zuletzt La clemenza di Tito in der Saison 2022/23 – über mutige Zugriffe auf Hauptwerke der französischen Grand Opéra des 19. Jahrhunderts bis hin zu Uraufführungen und spektakulären Auseinandersetzungen mit Klassikern des zeitgenössischen Musiktheaters wie John Addams’ Nixon in China (2018) oder Peter Eötvös’ Der Goldene Drache (2020). Ein Meilenstein war ferner die viel beachtete Inszenierung von Richard Wagners monumentaler Götterdämmerung in der Saison 2018/19 als Auftakt zu einer geplanten ersten, vollständigen Erarbeitung des Ring des Nibelungen am Mainfranken Theater. Auch den besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie begegnete die Musiktheater-Sparte mit eigenen Schwerpunktsetzungen und der Wiederentdeckung von Werken jenseits der großen Traditionslinien des Repertoires. Zu erwähnen ist hier insbesondere das Filmprojekt Der arme Matrose, das – so das Internet-Magazin O-Ton – „eine historische Dimension in der Digitalisierung des Theaters einnehmen wird.“

Seit der Spielzeit 2020/21 ist die Theaterfabrik Blaue Halle in der Würzburger Dürrbachau die Heimstätte des Musiktheaters während der Generalsanierung des Theater-Bestandsgebäudes. Auch unter den besonderen Bedingungen einer Interimsspielstätte setzt das Musiktheater regelmäßig überregional beachtete Akzente. Zu nennen wären u.a. der Schönberg-Puccini-Doppelabend Die Glückliche Hand – Gianni Schicchi, die Würzburger Erstaufführung von Leoš Janáčeks Die Sache Makropulos, ferner Tschaikowskis lyrische Szenen Eugen Onegin und Offenbachs fantastische Oper Hoffmanns Erzählungen. Mit der gleichermaßen von Publikum und Kritik gefeierten Anatevka-Produktion hielt im Herbst 2022 auch das Broadway-Musical Einzug in die Theaterfabrik Blaue Halle.

Die Bandbreite der Werkauswahl und Interpretationsansätze spiegelt sich nicht zuletzt in der Internationalität unseres Solistenensembles, das derzeit von zehn Sängerinnen und Sängern aus sieben Nationen gebildet wird. Gemeinsam mit den Damen und Herren des Opernchores und des Extrachores stehen sie in jeder Spielzeit an bis zu neunzig Abenden gemeinsam auf den Brettern, die die Welt bedeuten.

Musiktheater am Mainfranken Theater ist dieser Tage eben vor allem eine Ensemble-Angelegenheit, die den Menschen beiderseits des Grabens gleichermaßen Spaß zu machen scheint.
Mathias Wiedemann, Main-Post

Die Spielzeit 23/24 im Musiktheater

8.10.2023

Elektra

Inszenierung von Nina Russi, Musikalische Leitung von Enrico Calesso
25.11.2023

Die Lustige Witwe

Inszenierung von Tristan Braun, Musikalische Leitung von Gábor Hontvári
4.2.2024

Don Giovanni

Inszenierung von Markus Trabusch, Musikalische Leitung Gábor Hontvári
Inszenierung von Matthew Ferraro, Musikalische Leitung Enrico Calesso
Inszenierung von Markus Trabusch, Musikalische Leitung Gábor Hontvári
8.6.2024

Falstaff

Inszenierung von Magdalena Fuchsberger, Musikalische Leitung Enrico Calesso