Freistaat und Stadt unterzeichneten Eckpunktepapier:
    Mainfranken Theater auf dem Weg zum Staatstheater
Im  Beisein von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder unterzeichneten Bernd  Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, sowie Christian  Schuchardt, Oberbürgermeister der Stadt Würzburg, am 3. November ein  gemeinsames Eckpunktepapier zur Weiterentwicklung des Mainfranken Theaters  Würzburg. Vereinbart wird darin unter  anderem, den staatlichen Zuschuss zu den Betriebskosten sukzessive zu erhöhen  und die städtische Bühne perspektivisch zum Staatstheater aufzuwerten.
				
Eine  Stärkung und Weiterentwicklung des Theaterstandortes Würzburg ohne Änderung der  städtischen Trägerschaft: Das ist eines der erklärten Ziele der  Eckpunktevereinbarung, die Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für  Wissenschaft und Kunst, und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt am  heutigen 3. November im Beisein von Ministerpräsident Dr. Markus Söder und der  Theaterleitung unterzeichneten. Demnach  soll das Mainfranken Theater mit der Wiedereröffnung seines sanierten und  erweiterten Hauses zur Spielzeit 2022/23 zum Staatstheater aufgewertet werden.
				
Staatliche Förderquote steigt sukzessive
Bereits  für die Haushaltsjahre 2019 und 2020 soll die staatliche Förderquote von  derzeit 35 Prozent – das entspricht 5,5 Millionen Euro – auf 40 Prozent der  Zuschüsse zu den Betriebskosten steigen. Im Haushaltsjahr 2021 will der  Freistaat 45 Prozent des Theaterbetriebsfehlbedarfs decken. Nach  Wiedereröffnung der sanierten und erweiterten Bühne sollen die staatliche  Förderquote und der städtische Zuschuss gleich hoch sein, wobei ein  Förderbetrag von jeweils 9,8 Millionen Euro – das entspricht den städtischen  Ausgaben in der Spielzeit 2018/19 – nicht unterschritten werden soll. Außerdem  wurde vereinbart, dass die zusätzlichen Mittel nach Abschluss der derzeitigen  Generalsanierung hauptsächlich der künstlerischen Qualität der Theaterarbeit  zugutekommen sollen. 
				
Vierte bayerische Stadt mit Staatstheater
Nach  München, Nürnberg und zuletzt Augsburg ist Würzburg künftig die vierte Stadt in  Bayern mit einem Staatstheater. Kunstminister Bernd  Sibler betonte: „Mit der  Wiedereröffnung des Mainfranken Theaters nach seiner Generalsanierung wird das  Theater ‚äußerlich‘ wie ‚innerlich‘ in neuem Glanz erstrahlen. Wir wollen als  Freistaat tatkräftig dazu beitragen, das bereits beachtliche künstlerische  Niveau des Hauses noch weiter zu heben und seine Anziehungskraft weit über die  Grenzen Bayerns hinaus zu steigern. Würzburg soll ein Theater haben, das im  bundesweiten Vergleich an der Spitze mitspielen kann. Für das kulturelle Leben  in Mainfranken und ganz Bayern ist das eine wertvolle Bereicherung.“
				
Würzburger Modell
Im  Gegensatz zu anderen Theaterstandorten wird mit dem Eckpunktepapier keine  Änderung der Trägerschaft und Rechtsform angestrebt. Oberbürgermeister Christian Schuchardt: „Ich begrüße es außerordentlich, dass wir  gemeinsam ein exklusives Würzburger Modell erarbeitet haben.“ Das Besondere:  Auch am Staatstheater bleiben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter städtische  Angestellte, Personalübergänge werden vermieden. Das gebe allen Kolleginnen und  Kollegen Sicherheit. „Freistaat und Stadt tragen künftig gemeinsam Finanzierung  und Betrieb für die Stadt Würzburg und die Regiopolregion Mainfranken. Das  Theater ist damit nachhaltig zukunftsorientiert aufgestellt“, bekräftigte der  Oberbürgermeister.
				
Gut gewappnet für künftige Herausforderungen
Als  ausgesprochen positives Signal und Würdigung der bisherigen künstlerischen  Arbeit betrachtet Intendant  Markus Trabusch die Aufwertung  zum Staatstheater: „Das Mainfranken Theater erfährt aktuell von seinem Publikum  ebenso wie von den Medien eine hervorragende Resonanz. Die Perspektive, mit den  Mitteln eines Staatstheaters die erreichte künstlerische Qualität zu sichern  und weiterzuentwickeln, stimmt uns sehr froh“, so Trabusch.
 
Der Geschäftsführende Direktor Dirk Terwey sieht das Würzburger Theater darüber hinaus besser gewappnet für künftige Herausforderungen: „Eine finanzielle Ausstattung als Staatstheater bedeutet auch, Tariferhöhungen und Preissteigerungen besser abfedern zu können.“ Denn die laufenden Personal- und Betriebskosten machten den Löwenanteil im Finanzbedarf eines jeden Theaters aus, so Terwey.
				
Der Geschäftsführende Direktor Dirk Terwey sieht das Würzburger Theater darüber hinaus besser gewappnet für künftige Herausforderungen: „Eine finanzielle Ausstattung als Staatstheater bedeutet auch, Tariferhöhungen und Preissteigerungen besser abfedern zu können.“ Denn die laufenden Personal- und Betriebskosten machten den Löwenanteil im Finanzbedarf eines jeden Theaters aus, so Terwey.
Die bisherige Theaterfinanzierung
Die  Zuschüsse der Stadt Würzburg zu den Betriebskosten des Mainfranken Theaters betrugen  zuletzt rund 9,8 Millionen Euro, das entspricht einem Förderanteil von 62  Prozent. Der Freistaat steuerte 5,5 Millionen Euro bei (Quote: 35%). Weitere  Mittel gewährten regelmäßig der Bezirk Unterfranken, die Mainfränkische  Theaterstiftung und der Theater- und Orchesterförderverein – fast eine halbe  Million Euro kam so zuletzt hinzu (Anteil: 3%). Darüber hinaus erwirtschaftete  die Würzburger Bühne in der Spielzeit 2018/19 unter anderem durch  Eintrittserlöse 2,6 Millionen Euro selbst.
				
Zuschüsse zur Sanierung
Aus  Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs fließen überdies voraussichtlich gut 50  Millionen Euro vom Freistaat Bayern in die laufende Sanierung und Erweiterung  des Würzburger Mainfranken Theaters. Bei zuwendungsfähigen Projektkosten in  Höhe von rund 67 Millionen Euro entspricht dies einem Fördersatz von 75  Prozent.
				
	
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