MOZART – SCHUMANN – MAHLER – ELGAR

Frühwerke und Raritäten aus Klassik und Romantik beim 6. Kammerkonzert
Generalmusikdirektor Enrico Calesso | Foto: Falk von Traubenberg
Jugendlicher Elan gepaart mit kompositorischer Reife, das verspricht das sechste Kammerkonzert, bei dem das Streichtrio um Petra Kuhn, Makoto Sudo und Sebastian Kuhn zum Quartett erweitert wird. Im Wechsel mit Benjamin Mahla an der Oboe und Generalmusikdirektor Enrico Calesso am Klavier präsentieren sie Oboen- und Klavierquartette der Klassik und Romantik.

Ein kammermusikalisches Schaffen gigantischen Ausmaßes hinterließ Wolfgang Amadeus Mozart, darunter findet sich nur ein einziges Oboenquartett. Das Stück hatte der 25-jährige Mozart für Friedrich Ramm, einen der besten Oboisten seiner Zeit, komponiert. Dabei erlaubte sich Mozart einen Spaß und stellte das Können des durchwegs vom Blatt spielenden Virtuosen auf die Probe: Während die Streicher im Rondo des 3. Satzes im Sechsachteltakt spielen, muss die Oboe urplötzlich in den Viervierteltakt wechseln. Die Gefahr, aus der Bahn geworfen zu werden, ist groß!

FRÜHWERKE VON ELGAR UND MAHLER
Vier Jahre jünger war Edward Elgar, als er sein Andante und Allegro für Oboe und Streichtrio komponierte, mit welchen er im Rahmen verschiedener Laienorchester in seiner Heimat Worcester die ersten praktischen Erfahrungen sammelte. Auch Gustav Mahlers Klavier-Quartettsatz in a-Moll ist ein Frühwerk, das der damals 16-jährige Jungstudent komponierte. Das lässt aufhorchen, verbindet man den Namen Mahler doch viel mehr mit den Gattungen Lied und Sinfonie als mit der Kammermusik. Schuld daran ist der Komponist selbst, der in seiner Jugend eine große Anzahl an kammermusikalischen Werken schrieb, diese aber größtenteils „verschlampte“. Erst in den 1960er Jahren wurde der erste Satz des Quartetts wiederentdeckt, das er von seinen Werken der Studienzeit als sein Bestes bezeichnete.

BESONDERE VERBINDUNG VON STREICHERN UND KLAVIER
Wie Mozarts Oboenquartett nimmt auch Robert Schumanns Klavierquartett op. 47 als einziges Werk dieser Gattung eine Sonderstellung in seinem Schaffen ein. „Abends spielten wir Roberts Es dur Quartett (…) und ich war wahrhaft entzückt wieder von diesem schönen Werke, das so jugendlich und frisch ist, als wäre es das Erste“, schwärmte Clara Schumann über die Komposition, die vor allem durch die gleichberechtigte Verschmelzung der Streicher mit dem Klavier zu einem organischen Gesamtklang besticht. (hil)

6. KAMMERKONZERT
MOZART – SCHUMANN
Sonntag, 15.5. | 11:00 Uhr
Toscanasaal der Residenz Würzburg
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