„WOW! FUCK! DAS MÜSSTE VERBOTEN
SEIN, SO SCHÖN IST DAS!“

Dieses Zitat aus Roland Schimmelpfennigs Stück Der Riss durch die Welt trifft das Gefühl der Vorfreude der Schauspielsparte ganz gut: Wir werden das Kleine Haus Anfang Dezember dieses Jahres endlich eröffnen!

Zur Eröffnung des Kleinen Hauses werden wir einen Doppelabend mit zwei Stücken von Roland Schimmelpfennig zeigen: Der Riss durch die Welt und Der Kreis um die Sonne – die Kombination dieser beiden Stücke ist neu und einmalig. Zusammen schlagen sie einen inhaltlichen Bogen durch einen Großteil der Themen, mit denen wir uns inzwischen global und gesellschaftlich auseinandersetzen müssen: das Entstehen von Pandemien, die Ausbeutung von Menschen und die Folgen der Klimakrise, die immer mehr zu Rissen in der demokratischen Gesellschaft führen und leider auch zu politischen Abwegen – alles Phänomene, die unsere Demokratie zunehmend gefährden.

FÜNF NEUE ENSEMBLEMITGLIEDER
In beiden Stücken wird das gesamte Schauspielensemble zu sehen sein. Fünf neue Kolleginnen und Kollegen verstärken unser Ensemble, und sie alle freuen sich sehr auf die Spielzeit. Die Gegenwartsdramatik, zu der Roland Schimmelpfennig natürlich auch als bekanntester und wohl meistgespielter Autor zählt, ist ein wichtiger Schwerpunkt in unserem Spielplan der neuen Saison 23/24. Auch die Gegenwartsautorin Felicia Zeller werden wir mit dem Stück Kaspar Häuser Meer in der Probebühne, der kleineren neuen Spielstätte, aufführen. Zeller ist ebenfalls eine preisgekrönte Autorin, deren Stücke seit Jahren auf den deutschsprachigen Spielplänen zu finden sind. Ich freue mich besonders, sie nun auch für die neue Jury des Leonhard-Frank-Stipendiums gewonnen zu haben.

FÜR JUNGES PUBLIKUM
In der Probebühne haben wir zudem eine Uraufführung für junges Publikum im Spielplan. Die Produktion Wie Schnuppen von den Augen ist in Kooperation mit dem deutschen Literaturfonds entstanden und musste drei Jahre warten, bis sie nun endlich gezeigt werden kann. Ich freue mich besonders auf das Familienstück zur Weihnachtszeit, Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch, bei dessen zahlreich geplanten Vorstellungen wir auch Schulklassen im Kleinen Haus begrüßen dürfen. In dem Kinderbuchklassiker von Michael Ende aus dem Jahr 1989 sollen zwei Tiere am Silvesterabend die Welt retten. Immerhin kann in dieser Geschichte die Klimakrise abgewendet werden …

AUFARBEITUNGSPROJEKT AUF DER BÜHNE
Ein ebenfalls politischer Stoff kommt im Februar 2024 auf die Bühne: Das schweigende Klassenzimmer. Diese Uraufführung ist eine Kooperation mit der Bundesstiftung für Aufarbeitung und der Ruhruniversität Bochum/Institut für Deutschlandforschung. Die Schüler:innen der 12. Klasse in Storkow solidarisierten sich mit dem Ungarn-Aufstand 1956 mit einer Schweigeminute. Das wurde von der DDR-Obrigkeit als politische Aktion begriffen und die Klasse nicht zum Abitur zugelassen. Die Schüler:innen flohen aus der DDR. Aus dem dokumentarischen Material einer der Schüler, Dietrich Garstka, werden wir einen Theaterabend erarbeiten, der auch mit einem umfangreichen Begleitprogramm gezeigt werden wird. Freuen wir uns also auf die neue Saison – mit neuem Theatergebäude!
DER KREIS UM DIE SONNE | DER RISS DURCH DIE WELT
Eröffnungspremiere des Theaterneubaus
Samstag, 2.12. | 19:30 Uhr | Kleines Haus
DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLISCHE
WUNSCHPUNSCH
ab Sonntag, 3.12. | 15:00 Uhr | Kleines Haus
KASPAR HÄUSER MEER
ab Samstag, 20.1. | 20:00 Uhr | Probebühne
DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER
ab Donnerstag, 22.2. | 20:00 Uhr | Probebühne
Alle Premieren unter mainfrankentheater.de/spielplan
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