Zlatko Maltar ist seit der Spielzeit 2023/24 Schauspieler im Ensemble des Mainfranken Theaters. Zurzeit steht er unter anderem in Drei Mal Leben auf der Bühne; am 12. November hat er Premiere mit Patrick Süskinds Der Kontrabass. Dramaturgin Philine Bamberger hat sich mit ihm zu einem Gespräch getroffen.
Welches Stück hast du bisher am liebsten gespielt?
Hier am Mainfranken Theater Drei Mal Leben und Frohes Fest. In letzterem konnte ich Dinge ausprobieren, die ich noch nicht so oft auf der Bühne gemacht habe, das hat Spaß gemacht. In Mainz habe ich auf der großen Bühne die Titelrolle in Ödipus gespielt, das war toll.
Sind dir deine Rollen grundsätzlich sympathisch?
Im Laufe der Zeit finde ich eigentlich fast immer etwas in einer Figur und kann sie so gestalten, dass ich gerne auf der Bühne stehe. An der Schauspielschule bekommt man immer gesagt, dass man seine Figuren mögen muss. Ich finde, die Hauptsache ist, dass Reibung entsteht. Positive Reibung – man findet es sofort toll; oder eben negative Reibung. Manchmal ist mir die Sprache zuwider, oder der Arbeitsprozess ist anders als vorgestellt; das kann ich dann aber meistens gewinnbringend in die Entwicklung der Figur einbauen. Wenn man das ins Positive umdreht, kann das für die Figur durchaus fruchtbar sein. Die Gedanken, die ich da hege, sind nicht meine, die Sprache, die ich spreche, ist nicht meine – es ist auch immer Urlaub von mir selbst.
Du spielst Henri in Drei Mal Leben; ab November spielst du dann Patrick Süskinds Der Kontrabass in der Theaterfabrik Blaue Halle. Gibt es Gemeinsamkeiten der beiden Figuren?
Auf der Bühne zeigt man immer den Abriss eines Menschen. Was kann eine Figur alles sein? Bei Drei Mal Leben war mein Ansinnen, in den drei Teilen auch drei Versionen der Figur zu bieten. Das Publikum wird vielleicht sagen, das waren drei verschiedene Figuren. Aber sind es eigentlich nicht. Es ist eine Figur in ihren besten und in ihren schlechtesten Momenten, konzentriert auf anderthalb Stunden. Das sind alles Teile von mir, die ich versuche, so auf die Bühne zu bringen, dass eine plausible Figur entsteht und das Publikum Spaß daran hat. Die drei Versionen von Henri in Drei Mal Leben könnte man beim Kontrabass übersetzen mit den unterschiedlichen Facetten des Protagonisten, der sich in sehr unterschiedlichen Lichtern darstellt: Er ist der Musiker, der genau weiß, auf welchem Fundament er steht; er ist himmelhoch jauchzend, dann wieder tief betrübt, wenn er von der Sopranistin spricht, in die er verliebt ist ... Es ist spannend, diese verschiedenen Aspekte, die man im Stücktext immer nur in Ansätzen kennenlernt, zu einer Figur zusammenzufügen.
Was glaubst du, was für Musik hören deine beiden Figuren?
Ich könnte mir vorstellen, dass der Kontrabassist sich manchmal heimlich die Charts anhört, wenn er vom Kunstbetrieb genug hat. Und Henri ... in seiner Jugend war er Punker.
Ist davon noch etwas übrig?
Kommt drauf an, in welcher Version. Im ersten Teil ist das alles verdampft. Im zweiten trägt er davon noch etwas in sich; in der dritten Version ist er so heiter belustigt – da hört er vielleicht sogar Schlager.
Welches Stück hast du bisher am liebsten gespielt?
Hier am Mainfranken Theater Drei Mal Leben und Frohes Fest. In letzterem konnte ich Dinge ausprobieren, die ich noch nicht so oft auf der Bühne gemacht habe, das hat Spaß gemacht. In Mainz habe ich auf der großen Bühne die Titelrolle in Ödipus gespielt, das war toll.
Sind dir deine Rollen grundsätzlich sympathisch?
Im Laufe der Zeit finde ich eigentlich fast immer etwas in einer Figur und kann sie so gestalten, dass ich gerne auf der Bühne stehe. An der Schauspielschule bekommt man immer gesagt, dass man seine Figuren mögen muss. Ich finde, die Hauptsache ist, dass Reibung entsteht. Positive Reibung – man findet es sofort toll; oder eben negative Reibung. Manchmal ist mir die Sprache zuwider, oder der Arbeitsprozess ist anders als vorgestellt; das kann ich dann aber meistens gewinnbringend in die Entwicklung der Figur einbauen. Wenn man das ins Positive umdreht, kann das für die Figur durchaus fruchtbar sein. Die Gedanken, die ich da hege, sind nicht meine, die Sprache, die ich spreche, ist nicht meine – es ist auch immer Urlaub von mir selbst.
Du spielst Henri in Drei Mal Leben; ab November spielst du dann Patrick Süskinds Der Kontrabass in der Theaterfabrik Blaue Halle. Gibt es Gemeinsamkeiten der beiden Figuren?
Auf der Bühne zeigt man immer den Abriss eines Menschen. Was kann eine Figur alles sein? Bei Drei Mal Leben war mein Ansinnen, in den drei Teilen auch drei Versionen der Figur zu bieten. Das Publikum wird vielleicht sagen, das waren drei verschiedene Figuren. Aber sind es eigentlich nicht. Es ist eine Figur in ihren besten und in ihren schlechtesten Momenten, konzentriert auf anderthalb Stunden. Das sind alles Teile von mir, die ich versuche, so auf die Bühne zu bringen, dass eine plausible Figur entsteht und das Publikum Spaß daran hat. Die drei Versionen von Henri in Drei Mal Leben könnte man beim Kontrabass übersetzen mit den unterschiedlichen Facetten des Protagonisten, der sich in sehr unterschiedlichen Lichtern darstellt: Er ist der Musiker, der genau weiß, auf welchem Fundament er steht; er ist himmelhoch jauchzend, dann wieder tief betrübt, wenn er von der Sopranistin spricht, in die er verliebt ist ... Es ist spannend, diese verschiedenen Aspekte, die man im Stücktext immer nur in Ansätzen kennenlernt, zu einer Figur zusammenzufügen.
Was glaubst du, was für Musik hören deine beiden Figuren?
Ich könnte mir vorstellen, dass der Kontrabassist sich manchmal heimlich die Charts anhört, wenn er vom Kunstbetrieb genug hat. Und Henri ... in seiner Jugend war er Punker.
Ist davon noch etwas übrig?
Kommt drauf an, in welcher Version. Im ersten Teil ist das alles verdampft. Im zweiten trägt er davon noch etwas in sich; in der dritten Version ist er so heiter belustigt – da hört er vielleicht sogar Schlager.

Foto: Nik Schölzel
Wie bereitest du dich auf die Rolle im Kontrabass vor?
Ich nehme Kontrabass-Unterricht, damit ich in der Inszenierung auch ein bisschen spielen kann. Und natürlich damit ich weiß, wovon die Figur spricht. Wenn sie verschiedene Techniken erklärt, ist es wichtig zu wissen, wie das genau funktioniert. Zum Beispiel wird im Stück vom Kraftaufwand gesprochen, der zum Spielen benötigt wird. Ich habe dann gemerkt, dass das richtig anstrengend ist, allein die E-Saite zu drücken. Da war mein Finger danach noch eine ganze Weile taub. Und die Saite überhaupt zum Schwingen zu bringen! Hätte ich nicht gedacht, dass das so viel mit Kraft zu tun hat. Mir wurde im Unterricht aber auch gleich gesagt, dass in Wirklichkeit nicht so viel gejammert wird, wie es die Figur im Stück tut. Und mir wurde aus unserem Philharmonischen Orchester schon zurückgemeldet, dass sie sich mein Spiel angeguckt haben und ich von ihrer Seite die „Erlaubnis“ habe, diesen Musiker zu verkörpern. Das fand ich eine sehr lustige und schöne Rückmeldung.
PREMIERE Samstag, 12. November 2025 | 19:30 Uhr Theaterfabrik Blaue Halle
Weitere Vorstellungen und Informationen mainfrankentheater.de/kontrabass.
Ich nehme Kontrabass-Unterricht, damit ich in der Inszenierung auch ein bisschen spielen kann. Und natürlich damit ich weiß, wovon die Figur spricht. Wenn sie verschiedene Techniken erklärt, ist es wichtig zu wissen, wie das genau funktioniert. Zum Beispiel wird im Stück vom Kraftaufwand gesprochen, der zum Spielen benötigt wird. Ich habe dann gemerkt, dass das richtig anstrengend ist, allein die E-Saite zu drücken. Da war mein Finger danach noch eine ganze Weile taub. Und die Saite überhaupt zum Schwingen zu bringen! Hätte ich nicht gedacht, dass das so viel mit Kraft zu tun hat. Mir wurde im Unterricht aber auch gleich gesagt, dass in Wirklichkeit nicht so viel gejammert wird, wie es die Figur im Stück tut. Und mir wurde aus unserem Philharmonischen Orchester schon zurückgemeldet, dass sie sich mein Spiel angeguckt haben und ich von ihrer Seite die „Erlaubnis“ habe, diesen Musiker zu verkörpern. Das fand ich eine sehr lustige und schöne Rückmeldung.
PREMIERE Samstag, 12. November 2025 | 19:30 Uhr Theaterfabrik Blaue Halle
Weitere Vorstellungen und Informationen mainfrankentheater.de/kontrabass.
