Auf der Probebühne des Mainfranken Theaters treffen an diesem Freitagmorgen Welten aufeinander. Seit einigen Wochen laufen bereits die Proben zu Felicia Zellers Finanzkomödie Der Fiskus. Das Stück erzählt vom Arbeitsalltag in einem Finanzamt und entstand 2020 unter dem Eindruck der Cum-Ex-Affäre, bei der Steuerbetrüge in Milliardenhöhe unter anderem durch die erfolgreiche Arbeit deutscher Finanzämter aufgedeckt werden konnten.
Unter der Regie von Sylvia Sobottka arbeiten die Schauspieler:innen Laura Storz (Nele Neuer), Eva-Lina Wenners (Elfi Nanzen), Toomas Täht (Reiner Lös), Nina Mohr (Bea Mtinnen) und Hanna Donald (Anna Parat) auf Hochtouren an der Inszenierung von Zellers Text, der humorvoll mit den Absurditäten des Beamt:innen-Alltags und der Amtssprache umgeht. Doch heute ist alles anders: Das Team um Regisseurin und Bühnenbildnerin Sylvia Sobottka und Kostümbildnerin Anna van Leen hat Besuch bekommen – aus dem Würzburger Finanzamt.
Dabei geht es jedoch glücklicherweise nicht um eine steuerliche Überprüfung. Das künstlerische Team hat die Finanzbeamtinnen Nicole Klein und Regina Obermeier zu einem Probenbesuch eingeladen, um aus erster Hand Einblicke in den Beamt:innen-Alltag zu bekommen. „Man hat ja überhaupt keine echte Vorstellung von dem Arbeitsalltag im Finanzamt, wenn man am Theater arbeitet“, sagt Regisseurin Sobottka. Regina Obermeier fühlt sich „geehrt, dass wir bei einer Theaterprobe mit dabei sein dürfen.“ Die beiden Beamtinnen Obermeier und Klein sind schon lange im Finanzamt tätig. Obermeier, geborene Würzburgerin, begann ihr duales Studium zur Finanzbeamtin nach ihrem Abitur am Wirsberg-Gymnasium. Ihre berufliche Laufbahn führte sie in bayerische Finanzämter unterschiedlichster Größe: Über Nördlingen, Kitzingen bis nach München und wieder zurück nach Würzburg. Heute ist sie als Ausbildungsleiterin für die Nachwuchsförderung zuständig. Für sie wie für ihre Kollegin Nicole Klein war nach dem Abitur klar, wohin es gehen sollte: „Ein Schreibtischjob und gleich gutes Geld verdienen!“ Doch die Bedeutung, Verantwortung und Vielfalt, die dieser Beruf mit sich bringt, haben sie erst über die Jahre kennen- und schätzen gelernt. Inzwischen ist Nicole Klein seit über 30 Jahren im Beruf und als Sachgebietsleiterin für die Einkommenssteuer verantwortlich. Beide gehen auch regelmäßig ins Mainfranken Theater. „Beispielsweise die Inszenierung von Leben des Galilei hat mir sehr gut gefallen“, berichtet Nicole Klein. Dass mit Der Fiskus nun bald ein Stück im Kleinen Haus Premiere feiern wird, das von ihrem eigenen Arbeitsalltag inspiriert ist, hat sie zunächst stutzig gemacht: „Man muss ja sagen, dass die Steuererklärung selbst in den wenigsten Fällen spannend ist.“ Doch Klein gibt auch zu: „Über die Finanzverwaltung kursieren nach wie vor viele Klischees, die sich sicherlich in ein lustiges Stück verwandeln lassen.“
Auch wenn es Klein wichtig ist zu betonen, dass diese Klischees meist nicht der Wahrheit entsprechen, freuen sich die beiden darauf, über ihren Berufsstand „auch mal herzlich lachen zu können“, wie es Obermeier formuliert. Während der Probe zeigt sich, was Felicia Zeller mit ihrem Stück tut: Neben den obligatorischen Beamt:innen- Klischees geht es vor allem um das Zwischenmenschliche: Fragen der Kommunikation und der Organisation des alltäglichen Zusammenlebens. Denn was ist der „Fiskus“, wenn nicht die Akkumulation gesellschaftlicher Verantwortung und Teilhabe? Dass dieses Zusammenleben nicht immer harmonisch abläuft, sei es in der Auseinandersetzung mit den eigenen Kolleg:innen oder mit uneinsichtigen Steuerzahler:innen, bestätigen auch Klein und Obermeier: „Manche Situationen kommen uns schon bekannt vor.“ Mit Zellers „Amtsdeutsch“, das das Schauspielensemble beim Textlernen regelmäßig vor Herausforderungen stellt, fühlen sich die beiden Beamtinnen intuitiv vertraut, auch wenn Klein sofort auf ein paar terminologische Ungenauigkeiten hinweisen kann. Doch trotz – oder gerade wegen – der stilisierten Sprache wird immer klar, dass hier keine Computer am Werk sind, sondern echte Menschen. Menschen, die einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für die Gesellschaft leisten. Vielleicht ist dies das größte Klischee, das Zeller auslässt: Das Klischee, „dass im Finanzamt nur alte verknöcherte Beamte arbeiten.“
Dass das nicht stimmt, ist auch dem Schauspielensemble spätestens nach diesem Probenbesuch von Nicole Klein und Regina Obermeier klar. „Wir können auch lachen!“, macht Obermeier deutlich. Den öffentlichen Beweis dafür kann das Würzburger Finanzamt spätestens ab dem 3. Oktober liefern, wenn Der Fiskus im Kleinen Haus Premiere feiert. „Wir kommen alle!“, sagt Regina Obermeier zum Abschied.
Unter der Regie von Sylvia Sobottka arbeiten die Schauspieler:innen Laura Storz (Nele Neuer), Eva-Lina Wenners (Elfi Nanzen), Toomas Täht (Reiner Lös), Nina Mohr (Bea Mtinnen) und Hanna Donald (Anna Parat) auf Hochtouren an der Inszenierung von Zellers Text, der humorvoll mit den Absurditäten des Beamt:innen-Alltags und der Amtssprache umgeht. Doch heute ist alles anders: Das Team um Regisseurin und Bühnenbildnerin Sylvia Sobottka und Kostümbildnerin Anna van Leen hat Besuch bekommen – aus dem Würzburger Finanzamt.
Dabei geht es jedoch glücklicherweise nicht um eine steuerliche Überprüfung. Das künstlerische Team hat die Finanzbeamtinnen Nicole Klein und Regina Obermeier zu einem Probenbesuch eingeladen, um aus erster Hand Einblicke in den Beamt:innen-Alltag zu bekommen. „Man hat ja überhaupt keine echte Vorstellung von dem Arbeitsalltag im Finanzamt, wenn man am Theater arbeitet“, sagt Regisseurin Sobottka. Regina Obermeier fühlt sich „geehrt, dass wir bei einer Theaterprobe mit dabei sein dürfen.“ Die beiden Beamtinnen Obermeier und Klein sind schon lange im Finanzamt tätig. Obermeier, geborene Würzburgerin, begann ihr duales Studium zur Finanzbeamtin nach ihrem Abitur am Wirsberg-Gymnasium. Ihre berufliche Laufbahn führte sie in bayerische Finanzämter unterschiedlichster Größe: Über Nördlingen, Kitzingen bis nach München und wieder zurück nach Würzburg. Heute ist sie als Ausbildungsleiterin für die Nachwuchsförderung zuständig. Für sie wie für ihre Kollegin Nicole Klein war nach dem Abitur klar, wohin es gehen sollte: „Ein Schreibtischjob und gleich gutes Geld verdienen!“ Doch die Bedeutung, Verantwortung und Vielfalt, die dieser Beruf mit sich bringt, haben sie erst über die Jahre kennen- und schätzen gelernt. Inzwischen ist Nicole Klein seit über 30 Jahren im Beruf und als Sachgebietsleiterin für die Einkommenssteuer verantwortlich. Beide gehen auch regelmäßig ins Mainfranken Theater. „Beispielsweise die Inszenierung von Leben des Galilei hat mir sehr gut gefallen“, berichtet Nicole Klein. Dass mit Der Fiskus nun bald ein Stück im Kleinen Haus Premiere feiern wird, das von ihrem eigenen Arbeitsalltag inspiriert ist, hat sie zunächst stutzig gemacht: „Man muss ja sagen, dass die Steuererklärung selbst in den wenigsten Fällen spannend ist.“ Doch Klein gibt auch zu: „Über die Finanzverwaltung kursieren nach wie vor viele Klischees, die sich sicherlich in ein lustiges Stück verwandeln lassen.“
Auch wenn es Klein wichtig ist zu betonen, dass diese Klischees meist nicht der Wahrheit entsprechen, freuen sich die beiden darauf, über ihren Berufsstand „auch mal herzlich lachen zu können“, wie es Obermeier formuliert. Während der Probe zeigt sich, was Felicia Zeller mit ihrem Stück tut: Neben den obligatorischen Beamt:innen- Klischees geht es vor allem um das Zwischenmenschliche: Fragen der Kommunikation und der Organisation des alltäglichen Zusammenlebens. Denn was ist der „Fiskus“, wenn nicht die Akkumulation gesellschaftlicher Verantwortung und Teilhabe? Dass dieses Zusammenleben nicht immer harmonisch abläuft, sei es in der Auseinandersetzung mit den eigenen Kolleg:innen oder mit uneinsichtigen Steuerzahler:innen, bestätigen auch Klein und Obermeier: „Manche Situationen kommen uns schon bekannt vor.“ Mit Zellers „Amtsdeutsch“, das das Schauspielensemble beim Textlernen regelmäßig vor Herausforderungen stellt, fühlen sich die beiden Beamtinnen intuitiv vertraut, auch wenn Klein sofort auf ein paar terminologische Ungenauigkeiten hinweisen kann. Doch trotz – oder gerade wegen – der stilisierten Sprache wird immer klar, dass hier keine Computer am Werk sind, sondern echte Menschen. Menschen, die einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für die Gesellschaft leisten. Vielleicht ist dies das größte Klischee, das Zeller auslässt: Das Klischee, „dass im Finanzamt nur alte verknöcherte Beamte arbeiten.“
Dass das nicht stimmt, ist auch dem Schauspielensemble spätestens nach diesem Probenbesuch von Nicole Klein und Regina Obermeier klar. „Wir können auch lachen!“, macht Obermeier deutlich. Den öffentlichen Beweis dafür kann das Würzburger Finanzamt spätestens ab dem 3. Oktober liefern, wenn Der Fiskus im Kleinen Haus Premiere feiert. „Wir kommen alle!“, sagt Regina Obermeier zum Abschied.