In den Alpen
Premiere  am 2. Oktober 2024
                                                Altersempfehlung ab 14 Jahren
                                Wir warn die Fürsten dieser Welt und wollen es droben auch sein.
In einer urig eingerichteten österreichischen Talstation  kommt eine Menschenmenge zusammen, in bunte und auffällige Wintersportkleidung  gehüllt. Über ihnen thront der Gipfel: Naturereignis und zugleich nutzbarer  Freizeitpark, der unermesslichen Profit durch den Massentourismus verheißt.  Ausgangspunkt für Elfriede Jelineks Stück In den Alpen ist eine Katastrophe:  Die Gletscherbahn Kaprun 2 war am 11. November 2000 auf dem Weg zum  Kitzsteinhorn, als sie plötzlich in Brand geriet. 155 Menschen verloren bei dem  Unglück ihr Leben. Die Aufarbeitung des Unglücks löste in Österreich einige  Skandale aus. Doch in den anschließenden Prozessen kam es in sämtlichen  Anklagefällen zu Freisprüchen. Nach und nach werden einzelne Stimmen hörbar,  von Lebenden und Toten, Einheimischen und Fremden, Opfern und Helfer:innen.  Darunter eine, die ihre große Freude und Liebe für Skilehrer und jede  Pistenparty bekennt, aber moniert, dass die Berge anders aussehen als im  Prospekt. Andere, kindliche Stimmen, denken fassungslos über ihren frühen Tod  nach, verwundert über die Banalität, dass alles menschliche Leben zu Staub  wird. Einheimische Helfer:innen berichten von der Herausforderung bei der  Identifizierung von Brandopfern, begeistern sich aber mehr für das  wirtschaftliche Potential der Felswände. Doch als Paul Celan, der jüdische  Schriftsteller, aus einer Tür tritt, ändert sich die Atmosphäre schlagartig.  Aus dem Lamento der Einzelnen über das eigene Leben wird ein gemeinsames  antisemitisches Crescendo.
Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek erzeugt mit ihrem Text einen ergreifenden Strudel, der eine verwundete Nationalseele spiegelt; eine Wutrede über die Maßlosigkeit des Menschen, der die Natur als ihm untertan ansieht. In den Alpen verdeutlicht, dass Ausgrenzung und Größenwahn nicht nur, aber auch inmitten der Gipfel, Berghütten und Skipässe schon immer dazugehörten.
				
Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek erzeugt mit ihrem Text einen ergreifenden Strudel, der eine verwundete Nationalseele spiegelt; eine Wutrede über die Maßlosigkeit des Menschen, der die Natur als ihm untertan ansieht. In den Alpen verdeutlicht, dass Ausgrenzung und Größenwahn nicht nur, aber auch inmitten der Gipfel, Berghütten und Skipässe schon immer dazugehörten.
                    Bitte beachten Sie, dass in dieser Produktion stark flackernde Licht-Effekte zum Einsatz kommen.
Bestimmte Blitzfrequenzen können unter Umständen epileptische Anfälle auslösen.
            
    Das Vorspiel
mit Nils David Bannert, Nina Mohr, Laura Storz und Georg Zeies
Pressestimmen
„Regisseurin Tamó Gvenetadze lässt die Figuren ganz bei sich. [...] Natürlich ist das Stück eine politische Anklage. Weit mehr noch aber ist es ein Plädoyer für den Wert jedes einzelnen Lebens.“(Theater der Zeit)
„Sarkastisch, makaber, lustig, herzzereißend: Mainfranken Theater spielt Elfriede Jelineks ‚In den Alpen‘.“(Main-Post)

