Neu am Mainfranken Theater

FÜNF FRAGEN AN...

Meike Parys, Beleuchtungsmeisterin
Meike Parys ist gelernte Fachkraft für Veranstaltungstechnik und Meisterin mit Fachrichtung Beleuchtung. Am Mainfranken Theater hat sie im Team von Mariella von Vequel-Westernach, Leiterin der Beleuchtungsabteilung, im Oktober 2021 ihre erste Meisterstelle angetreten. Ihre erste eigene Produktion, bei der sie für das Licht verantwortlich war, war Die Marquise von O…., welche am 25. März zur Premiere kam.
WIE SIND SIE BELEUCHTUNGSMEISTERIN GEWORDEN?
Schon während meiner Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik habe ich durch Kooperationen etwa mit der Jahrhunderthalle Bochum und dem Aalto Theater Essen Theaterluft geschnuppert. Anschließend habe ich mehrere Jahre im Kulturzentrum Uditorium gearbeitet und mich zur Fortbildung zur Meisterin entschlossen. Währenddessen bin ich als Beleuchterin an das Staatstheater Stuttgart (Schauspielhaus) gewechselt und habe 2020 dort meine Meisterfortbildung erfolgreich abgeschlossen.

KÖNNEN SIE BESCHREIBEN, WARUM DIE LICHTSTIMMUNG SO WICHTIG FÜR DAS THEATER IST?
Licht macht ja nicht nur die Bühne hell und damit das Geschehen sichtbar, sondern hat die Kraft, Räume, Stimmungen und Atmosphären zu erzeugen. Licht und Schatten können die Figuren auf der Bühne verfremden oder abstrahieren. Um die richtige Lichtstimmung zu fi nden, arbeite ich eng mit dem Regieteam zusammen.
Meike Parys vor dem Eingang des Keller Z87 auf dem Bürgerbräugelände | Foto: Nik Shölzel
MACHT DIESES ENGE MITEINANDER FÜR SIE DIE ARBEIT AM THEATER SO INTERESSANT?
Genau, mir gefällt die Zusammenarbeit der verschiedenen Gewerke. Alle arbeiten Hand in Hand, um dem Publikum eine schöne Vorstellung zu bieten. Bei einer ersten Konzeptionssitzung lernen sich alle an einer Produktion Beteiligten kennen und tauschen sich aus. In der Leseprobe bekommt man zudem erste Eindrücke, in welche Richtung das Stück inszeniert werden könnte. Darauf aufbauend kann ich erste Ideen zur Umsetzung entwickeln und dem Team vorstellen.

IN DEN LETZTEN WOCHEN HABEN SIE MIT IHREM TEAM AN DIE MARQUISE VON O…. GEARBEITET.
WAS WAR DAS SPANNENDE AN DIESER PRODUKTION?
Zum einen galt es, die Lichttechnik gut auf die baulichen Gegebenheiten im Gewölbekeller abzustimmen. Um mehr Möglichkeiten zu haben, wurden zum Beispiel noch zusätzliche Scheinwerfer im Keller Z87 eingebaut. Das Besondere bei Die Marquise von O…. ist außerdem das Bühnenbild mit den vielen Säulen, sodass Schatten unvermeidbar sind. Das Licht muss die Handlung unterstützen, um die Gefühle näher an die Zuschauerinnen und Zuschauer zu transportieren. Dahinter steckt durch die vielen Spielstätten einiges an Planung, sei es logistisch oder was die Sicherheit für alle Beteiligten angeht.
Impression aus Die Marquise von O.... | Foto: Nik Schölzel
WIE WAR IHR START HIER AM HAUS UND WORAUF FREUEN SIE SICH IN ZUKUNFT BESONDERS?
Mein Start in Würzburg war super, ich konnte gleich beim Chorkonzert mitwirken und eigene Ideen einbringen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen und den ständigen Erfahrungsaustausch. Und natürlich auf die Eröffnung des Neubaus und die Produktionen, die ich leuchten werde.
Zur Person
Meike Parys, geboren 1994, ist seit 2020 Meisterin für Veranstaltungstechnik mit Fachrichtung Beleuchtung. Wenn sie nicht im Theater ist, ist sie viel in der Natur unterwegs, geht Laufen oder entspannt auf der Yogamatte. Sie singt gerne und spielt Gitarre.
Mehr zur Produktion

Die Marquise von O....

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