Karl und Anna

Oper von Christoph Ehrenfellner
Libretto von Roland Schimmelpfennig nach der gleichnamigen Novelle von Leonhard Frank
Uraufführung am 6. April 2024
in deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Alterempfehlung ab 15 Jahren
Team
Musikalische Leitung: Gábor Hontvári
Bühnenbild: Johannes Schütz
Kostümbild: Nicole von Graevenitz
Licht: Mariella von Vequel-Westernach
Dramaturgie: Berthold Warnecke
Besetzung
Minkyung Kim (Marie)
Daniel Fiolka (Richard)
Anastasia Fendel (Elfie)
Jasmina Aboubakari (Alma)
Felicia Chin-Malenski
Philharmonisches Orchester Würzburg
„Und mir bleibt nichts als Phantasie und Sehnsucht.“
Die Kameraden Karl und Richard befinden sich in Kriegsgefangenschaft in der sibirischen Steppe. Richard erzählt dem unverheirateten Karl von seiner Frau Anna, und zwar so detailliert, dass Karl sich in das Traumbild Annas verliebt. Eines Tages gelingt Karl die Flucht. Zurück in der Heimat stellt er sich bei Anna, die ihren Mann tot glaubt, als Richard vor. Anna zweifelt, doch der Fremde weiß so viel Persönliches. Allmählich lässt sie sich auf Karl ein und wird schwanger. Als Richard zurückkehrt, hat Anna sich längst in den fremden Herrn Richard verliebt. Unfähig zur Rache bricht Richard zusammen. Karl und Anna aber verlassen die Stadt, „zu trennen nur noch durch den Tod.“

Leonhard Frank (1882–1961) gilt als bedeutendste literarische Stimme Würzburgs im 20. Jahrhundert. Gleich sein erstes Buch, „Die Räuberbande“, wurde mit dem Fontane-Preis ausgezeichnet. Als bekennender Pazifist emigrierte er 1915 für vier Jahre in die Schweiz. 1933 floh er abermals aus Deutschland und lebte seit 1940 als Drehbuchautor in Hollywood. Schon den Zeitgenossen galt die 1926 erschienene Novelle „Karl und Anna“ als herausragendes Werk Franks. Dessen eigene Dramatisierung wurde 1929 in München uraufgeführt, 1947 folgte eine Hollywood-Verfilmung unter dem Titel „Desire me“.

Die Oper „Karl und Anna“ entstand als Auftragswerk des Mainfranken Theaters. Mit Roland Schimmelpfennig konnte einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker als Librettist gewonnen werden. Komponist ist der 1975 geborene Österreicher Christoph Ehrenfellner, der als Composer in Residence im französischen Mulhouse sowie am Theater Nordhausen wirkte.
Symposium zu „Karl und Anna"
Ergänzend zur Uraufführung findet am 7. April ab 11 Uhr in Kooperation mit der Leonhard-Frank-Gesellschaft Würzburg ein Symposium statt. Das Symposion möchte in mehreren Beiträgen die Erzählung Karl und Anna und ihren Dichter, den „Rebell im Maßanzug“ Leonhard Frank, näherbringen und die skizzierten Transformationen beleuchten. Abgerundet wird das Symposium durch einen Stadtrundgang auf den Spuren Leonhard Franks sowie durch die Präsentation der umfangreichen Leonhard Frank-Biografie Rebell im Maßanzug von Katharina Rudolph und die Vorführung der 1985 entstandenen Verfilmung der Novelle unter dem Titel Die Frau und der Fremde.

Trailer "Karl und Anna"

Hintergründe zur Inszenierung
das gespräch vor der uraufführung
mit Markus Trabusch, Vero Miller und Martin Berner
Lesen Sie im Blog
Fern, fern über der Steppe
Berthold Warnecke über die Uraufführung der Oper „Karl und Anna"
Theaterpädagogische Begleitung durch die plattformX
Patrick Kobler
Theaterpädagoge

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