Mag die ganze Welt versinken

oder zwischen Ost und Westen sich bewegen
Liedersalon mit Solist:innen des Mainfranken Theaters
13. April 2024
https://www.mainfrankentheater.de/ Mainfranken Theater Würzburg Theaterstraße 21, 97070 Würzburg

Theaterfabrik Blaue Halle | 19:30
Semesterticket Mainfranken Theater
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Besetzung
Minkyung Kim
David Todd (Klavier)
Hannes Berg (Sprecher)
Martin Liema (Sprecher)
David Hieronimi
Nina Mohr (Sprecherin)
Solistinnen und Solisten des Opernensembles hautnah
Das Lied. Kaum eine andere musikalische Gattung tritt durch die Jahrhunderte hindurch in so vielfältiger Form in Erscheinung: als Kunst- oder Volkslied, als Klang gewordene Poesie innerster Seelenregungen oder politisches Statement, in einfacher Strophenform oder als ausladende Ballade … Grund genug, das Lied an sich einmal aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
MAG DIE GANZE WELT VERSINKEN
oder Zwischen Ost und Westen sich bewegen
Ein Liedersalon

Ost und Westen: Groß war seit jeher die Faszination für das jeweils andere. In seinem 1819 erschienenen Spätwerk West-östlicher Divan hat Johann Wolfgang von Goethe den Zauber des Orients in einer einzigartigen Gedichtsammlung einzufangen gesucht. Inspiriert wurde er dazu vom Dīwān des persischen Dichters Hafis (um 1315/25 bis 1390), der in hunderten von kurzen lyrischen Gedichten – sogenannten Ghaselen – seinerseits ewige Menschheitsthemen wie die unerwiderte Liebe, Trennung und Sehnsucht, aber auch das Schwärmen für die Schönheit und Reize einer angebeteten Person besungen hatte. Passagen aus Goethes Divan und Hafis‘ Dīwān bilden den poetischen Rahmen des Liedersalons „Mag die ganze Welt versinken“.
Daneben markieren Texte des 20. und 21. Jahrhunderts die Schattenseiten des seit jeher auch belasteten Spannungsverhältnisses zwischen Ost und West – in Deutschland und in der Welt. Seit den bestialischen Terrorattacken der Hamas gegen den Staat Israel am 7. Dezember 2023 entfaltet der Nahost-Konflikt vor unser aller Augen seine wahrhaft tragische Dimension: eine verhängnisvolle, anscheinend nicht zu durchbrechende Kette von Trauer und Wut, Hass und Vergeltung, tausendfachem Tod und millionenfacher Vertreibung.
So versucht der Liedersalon, mal poetisch, mal politisch, vor allen Dingen aber versöhnlich und hoffnungsvoll zwischen Ost und Westen sich zu bewegen. Der musikalische Bogen reicht von romantischen Liedvertonungen Schuberts, Mendelssohns, Schumanns und Brahms‘ über politisches Liedgut der DDR bis hin zu Arnold Schönberg und Leonard Bernstein.
Aus dem Ensemble des Mainfranken Theaters wirken mit: Silke Evers (Sopran), Daniel Fiolka (Bariton) und Hannes Berg (Sprecher), ferner Pianistin Silvia Vassallo Paleologo und Pianist David Todd. Für die dramaturgische Konzeption des Liedersalons zeichnet Operndirektor Berthold Warnecke verantwortlich.