Der goldene Drache

Oper von Peter Eötvös
Dauer: ca. 1 Stunde und 40 Minuten, keine Pause
Premiere am 25. Januar 2020
in deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Team
Musikalische Leitung: Gábor Hontvári
Regie: Aldona Farrugia
Bühnenbild: Dorota Karolczak
Kostümbild: Gisa Kuhn
Dramaturgie: Berthold Warnecke
Besetzung
Silke Evers (Die junge Frau / Der Kleine)
Barbara Schöller (Die Frau über 60 / alte Köchin / Enkeltochter / die Ameise / Hans / Chinesische Mutter)
Roberto Ortiz (Der junge Mann / junger Asiate / Kellnerin / Großvater / die Grille / chinesische Tante)
Mathew Habib (Der Mann über 60 / alter Asiate / Eva, die dunkelbraune Stewardess / der Freund der Enkeltochter / chinesischer Vater)
Hinrich Horn (Der Mann / ein Asiate / Inga, die blonde Stewardess / chinesischer Onkel)
Philharmonisches Orchester Würzburg
Komparserie des Mainfranken Theaters Würzburg
Ein junger Chinese, „panisch vor Zahnschmerzen“, arbeitet illegal im Asia-Restaurant „Der goldene Drache“. Seine Kollegen reißen den Zahn mit einer Rohrzange heraus; er landet in einer Thai-Suppe. Ein Mädchen ist schwanger und zerstreitet sich mit ihrem Freund. Inga findet den Zahn in ihrer Thai-Suppe. Eine junge Chinesin wird zur Prostitution gezwungen. Der Chinese verblutet in der Küche des „Goldenen Drachen“, seine Kollegen werfen ihn in den Fluss. Inga wirft den Zahn in den Fluss. „Der Zahn ist weg. Als ob er nie dagewesen wäre.“

Der ungarische Komponist und Dirigent Peter Eötvös zählt zu den meistgespielten Musikdramatikern unserer Zeit, seine Tschechow- Oper „Die drei Schwestern“ oder „Angels in America“ nach Tony Kushner sind Klassiker des zeitgenössischen Musiktheaters. „Der Goldene Drache“, vom Komponisten schlicht mit „Musiktheater“ überschrieben, entstand für das Frankfurter Ensemble Modern. Die temporeiche Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Schauspiel von Roland Schimmelpfennig, das 2009 bei der Kritikerumfrage von „Theater heute“ zum Stück des Jahres gekürt wurde. Eötvös hat den Plot in einer brillanten Partitur für Kammerorchester eingefangen. Die fünf Darsteller – Sopran, Mezzosopran, zwei Tenöre, Bariton – übernehmen jeweils mehrere Charaktere; nicht zuletzt in dieser dramaturgisch ausgeklügelten Personenkonstellation lag auch der besondere Reiz zur Vertonung. Mit dem „Goldenen Drachen“ steht erstmals ein Werk von Peter Eötvös auf dem Spielplan des Mainfranken Theaters.
Leichte Sprache
„Der goldene Drache“ ist eine Oper. Ein junger Chinese arbeitet im Asia-Restaurant Der goldene Drache. Er hat starke Zahnschmerzen. Seine Kollegen reißen den Zahn mit einer Zange heraus. Der Zahn landet in Ingas Thai-Suppe. Der Chinese verblutet. Sein toter Körper wird in den Fluss geworfen und macht eine lange Reise zurück in die Heimat. Eigentlich war der Chinese auf der Suche nach seiner Schwester.
Das Theater-Stück von Roland Schimmelpfennig wurde zur Oper umgearbeitet. Die Oper bietet eine leichte und tiefe Geschichte über den Umgang mit Flucht und Einwanderung.

Presse

„Gábor Hontvári führt das sechzehnköpfige Ensemble des Philharmonischen Orchesters Würzburg bestens. Unter seiner Leitung entwickelt sich dank der ungeheuer spielfreudigen Sängerinnen und Sänger ein prickelndes Theater mit Musik (…)“
O-Ton
„(…) die Regie von Aldona Farrugia schafft das Kunststück, aus einem ernsten Thema, wie wir mit Fremden umgehen, ein sich immer mehr verdichtendes Theaterspiel um richtige und falsche Verhaltensweisen zu schaffen und darauf auch ironische Blicke zu werfen.“
O-Ton
„Sehr präzise, klar und exakt und kurzum ausgezeichnet ist das Spiel des Orchesters, das Gábor Hontvartí sensibel und vorzüglich leitet. Und am Ende geradezu liebevoll, lyrisch und zart.“
Main-Post

Im Blog

20.12.2019

Oper süss-sauer

Mit dem "Goldenen Drachen" steht erstmals ein Werk des bedeutenden ungarischen Musikdramatikers Peter Eötvös auf dem Spielplan des Mainfranken Theaters. Vom Komponisten schlicht „Musiktheater“ überschrieben, erzählt die Geschichte in einer rasanten Abfolge bewegender Miniaturszenen von unserem Umgang mit dem Fremden.