NR.54/2019 | 25.9.2019 | BGR
Publikum blieb Mainfranken Theater 2018/19 großteils treu / Zuwächse bei studentischen Besuchern

Bilanz der ersten Baustellensaison

Würzburg, 25. September 2019 – Ein abgerissener Vorbau, eine Baugrube vor dem Haus, ein rückgebautes Foyer und veränderte Kapazitäten bei Gastronomie und Garderobe: Das Mainfranken Theater Würzburg hat seine erste Spielzeit bei laufendem Baubetrieb absolviert. Das Publikum hielt seiner Bühne in der Saison 2018/19 dabei in großen Teilen die Treue: Insgesamt strömte es rund 129.000 Mal in die Vorstellungen des Mainfranken Theaters. Das sind knapp 11.000 Besuche weniger als in der vorangegangenen Spielzeit. Besonders erfreulich: Die Zahl der Studierenden in den Zuschauersälen verdoppelte sich. Sie stieg von 6.550 (2017/18) auf jetzt 12.300 an. Die Gesamtauslastung lag bei knapp 72 Prozent (Vorjahr: 73%). Die Umsatzerlöse betrugen nach noch vorläufigen Ergebnissen 2,6 Millionen Euro (Vorjahr: 2,8 Mio. €).
Zwei Jahre in Folge hatte das Würzburger Theater seit 2016/17 Zuwächse verzeichnet, nicht zuletzt auch dank besonderer Außenevents wie beispielsweise Vorstellungen auf der Landesgartenschau 2018 mit mehr als 6.000 Besuchern. In seiner ersten Saison bei laufendem Baubetrieb registrierte das Vierspartenhaus nun einen Besucherrückgang. „Aufgrund der vorherigen Steigerungen bewegen wir uns weiterhin auf einem respektablen Niveau“, bewertet Intendant Markus Trabusch die Zahlen der Spielzeit 2018/19. Besonders freue es ihn, dass es gelungen sei, viele Studierende für das Haus zu gewinnen. „Die Verdopplung der studentischen Besuche durch das Semesterticket zeigt das Interesse auch von jungen Menschen an zeitgemäßem Theater“, so Trabusch.

„Auch wenn in der jetzt abgeschlossenen Spielzeit die Besucherzahlen und somit auch die Eintrittserlöse deutlich unter den Erwartungen blieben, kann es solche Ausreißer immer einmal geben“, sagt Dirk Terwey, Geschäftsführender Direktor des Mainfranken Theaters. „Es lässt sich nicht vollumfänglich vorausberechnen, wie das Publikum auf die Angebote einer Spielzeit reagiert. Zudem stehen wir mitten in einem Umbruch. Ich bin dennoch sehr optimistisch, dass wir in der nun beginnenden letzten Saison im „alten Haus“ mit unseren spannenden Spielplanangeboten wieder viele Menschen in unser Haus locken werden“, resümiert Terwey.

Publikumslieblinge in jeder Sparte

Erneut brachte jede Sparte ganz besondere Publikumsmagneten hervor. So waren die Vorstellungen der Märchenoper „Hänsel und Gretel“ - Wiederaufnahme ist am 29. September - nahezu ausverkauft. Die kleinen Besucher strömten zahlreich in die Uraufführung der Kinderoper „Siegfried, der kleine Drachentöter“. Wagners „Götterdämmerung“ stieß nicht nur beim Publikum, sondern auch bei den nationalen und internationalen Medien auf große Resonanz. Dass sich die Anstrengungen für ein Haus mittlerer Größe, solch eine Produktion zu wagen, gelohnt haben, unterstrich das renommierte Fachmagazin Opernwelt mit der Nominierung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso als Dirigent des Jahres 2019.

Im Schauspiel gehörten unter anderem „Der Besuch der alten Dame“ und „Ronja Räubertochter“ zu den Publikumsrennern; ebenso die Kammerproduktionen „Das Buch von allen Dingen“ und - für eine Uraufführung nicht selbstverständlich - „Sisyphos auf Silvaner“. Der Einstandsabend „Chansons“ verbuchte die meisten Besuche im Programm der im September 2018 gestarteten neuen Tanzcompagnie für sich. Bei den Angeboten des Philharmonischen Orchesters Würzburg erfreuten sich Smetanas „Mein Vaterland“ und Tschaikowskis fünfte Sinfonie sowie die zahlreichen Konzertevents besonderer Beliebtheit. Der 2019 am Mainfranken Theater gegründete Junge Chor stellte sich erstmals mit Orffs „Carmina Burana“ vor ausverkauftem Haus vor.

Abseits des gängigen Repertoires punktete die Bühne mit neuen künstlerischen Handschriften und großer medialer Aufmerksamkeit in Fachmedien, Tagespresse, Fernsehen und Hörfunk. So inszenierte erstmals der bekannte Chansonnier, Autor, Regisseur und Schauspieler Dominique Horwitz am Mainfranken Theater („Ariadne auf Naxos“). Erkundungen des Stadtraums führten das Theater in die neue Behr-Halle (ehemals Efeuhof) des Rathauses, wo das Schauspielensemble in luftiger Atmosphäre und vor ausverkauften Plätzen „The Black Rider“ präsentierte.

Vermittlung und Vertrieb

Netzwerke und Kooperationen zu pflegen und Besucherbarrieren abzubauen, war auch in der Spielzeit 2018/19 ein Kernanliegen der Bühne. Theater- und Konzertpädagogik und die plattformX schufen vom Spielclub über das Orchesterkarussell bis zum Workshop diverse neue und bewährte Angebote für alle Altersstufen. Lesungen, Vortragsreihen und weitere Formate wurden mit dem Ziel entwickelt, spartenübergreifend Besuchsanlässe zu schaffen und neue Zielgruppen zu erschließen.

Im Bereich Marketing, Vertrieb und Kommunikation endete mit Abschluss der Saison 2018/19 auch ein Großprojekt: der Relaunch des Internetauftritts für das Mainfranken Theater und der damit verbundene Auf- und Ausbau einer Social-Media-Strategie. Neue Kooperationen, so etwa mit den Bürgerspital Weinstuben als Gastronomiepartner zur Produktion „Götterdämmerung“, eröffneten Synergien. Daneben betrieb das Theater weiterhin eine intensive Zusammenarbeit mit Medienvertretern und Marketingmultiplikatoren, lud ein zu Presseterminen, Key-Account-Veranstaltungen und Previews und organisierte und betreute rund 300 Journalisten- und Rezensentenbesuche im Haus. Die - durchweg positive - Berichterstattung in den klassischen Medien im Zusammenhang mit dem Mainfranken Theater entsprach in der Spielzeit 2018/19 einem hypothetischen Werbeäquivalenzwert von zirka 5,8 Millionen Euro.
Nr.53/2019 | 23.9.2019 | bgr
Humperdincks „Hänsel und Gretel“ wieder am Mainfranken Theater:

Das große Knuspern geht weiter

Würzburg, 23. September 2019 – Im vergangenen Juli erlebte Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ ihre umjubelte Premiere im Mainfranken Theater, ab dem kommenden 29. September steht der Klassiker erneut auf dem Spielplan. In der Wiederaufnahme-Serie gibt Gábor Hontvári sein Debüt am Pult des Philharmonischen Orchesters Würzburg.
„Üppig, bunt und lebendig ist dieses Märchenspiel auf der Bühne“, urteilte die Main-Post über Würzburgs Neuinszenierung von Humperdincks Märchenklassiker „Hänsel und Gretel“, „ein einziger großer Rausch aus Licht, kleinen Tricks, wunderbarer Musik und Gesang.“ Am 29. September kehrt die Familienproduktion in der Regie von Sigrid Herzog auf die Bühne des Großen Hauses zurück.

Die musikalische Leitung der Wiederaufnahme-Serie liegt in den Händen des jungen ungarischen Dirigenten Gábor Hontvári, der seit Beginn der Spielzeit 19/20 als Erster Kapellmeister am Mainfranken Theater engagiert ist. Hontvári erhielt seine Ausbildung zunächst an der Musikakademie „Franz Liszt“ in Budapest, bevor er 2015 in die Dirigierklassen von Nicolás Pasquet und Gunter Kahlert an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar wechselte. 2016 wurde er in das Förderprogramm „Dirigentenforum“ des Deutschen Musikrats aufgenommen.

In den Hauptrollen singen und spielen erneut Marzia Marzo (Hänsel), Akiho Tsujii (Gretel) und Mathew Habib (Hexe). Alternierend ist außerdem Sopranistin Silke Evers als Gretel zu erleben; eine Partie, in der sie bereits 08/09 in Würzburg auf der Bühne stand.
Nr.51/2019 | 22.9.2019 | bgr
Mainfranken Theater Würzburg:

Grundstein für den Erweiterungsbau gelegt

Würzburg, 22. September 2019 – Gemeinsam mit politischen Vertretern des Bezirks und der Stadt, aus Bundestag und Landtag, mit Mitgliedern des Theater- und Orchesterfördervereins und seinen Rosenkavalieren sowie in Anwesenheit zahlreicher weiterer Gäste und am Bau Beteiligter hat das Mainfranken Theater Würzburg am heutigen 22. September den Grundstein für seinen neuen Erweiterungsbau gelegt.
Von einem „stolzen Tag für alle Würzburgerinnen und Würzburger und ganz Mainfranken“ sprach Christian Schuchardt. „Als Oberbürgermeister der Stadt Würzburg bin ich heute sehr glücklich, den Grundstein für den neuen Erweiterungsbau des Mainfranken Theaters setzen zu dürfen“, sagte Schuchardt und erinnerte an den langen Weg bis zu diesem wichtigen Etappenziel in der Sanierung und Erweiterung des Würzburger Theaters. Dass der Freistaat Bayern, Stadt und Landkreis Würzburg und der Bezirk Unterfranken dieses Großprojekt heute im Konsens gestalten, zeige, dass die Politik in ihren kommunalen Kernaufgaben entschlossen und zukunftsorientiert handle, so der Oberbürgermeister.

Gemeinsam mit Regierungsvizepräsident Jochen Lange, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Landrat Eberhard Nuß, Würzburgs Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, Kulturreferent Achim Könneke, Architekt Jörg Friedrich, Intendant Markus Trabusch und Dirk Terwey, Geschäftsführender Direktor des Mainfranken Theaters, setzte Schuchardt anschließend den Grundstein in Form einer Zeitkapsel. Bestückt mit verschiedenen Zeugnissen aus der Theaterhistorie, darunter Fotos, Planungsunterlagen, ein Stück Bühnenboden und mehr, wurde diese Zeitkapsel in den Rohbau einzementiert.

Intendant Markus Trabusch: „Ich freue mich außerordentlich, dass das Mainfranken Theater als zentrale Kultur- und Bildungsinstitution der Stadt Würzburg und der Region Mainfranken durch die Sanierung und Erweiterung künstlerisch gestärkt und seine Zukunftsfähigkeit gesichert wird.“

„Durch die jetzt erfolgenden Maßnahmen können wir für unser Haus einen wirtschaftlichen Betrieb für die nächsten Jahrzehnte gewährleisten“, ergänzte Dirk Terwey, Geschäftsführender Direktor des Mainfranken Theaters.

Das Bestandsgebäude des Mainfranken Theaters stammt aus dem Jahr 1966 und wird noch bis zur Spielzeit 22/23 bei laufendem Betrieb saniert und erweitert. Geplant sind die Errichtung eines neuen „Kleinen Hauses“, neuer Probebühnen und einer neuen gastronomischen Versorgung in einem Erweiterungsbau des Theaters, die Schaffung eines neuen Orchesterprobenraums, die Sanierung des Haupttraktes mit dem „Großen Haus“ sowie die Vergrößerung der Werkstätten. Außerdem sollen sämtliche bis dato ausgelagerte Arbeitsbereiche ins Theatergebäude integriert werden. Der Kopfbau mit dem neuen „Kleinen Haus“ für rund 330 Besucher, für den jetzt der Grundstein gelegt wurde, soll bereits im Winter 2020 fertiggestellt und  für das Publikum geöffnet werden.

Die Objektplanung obliegt dem Hamburger Büro von Professor Jörg Friedrich, der PFP Planungs GmbH. Die Investitionen belaufen sich auf knapp 70 Millionen Euro und werden gemeinsam durch den Freistaat Bayern, die Stadt und den Landkreis Würzburg, den Bezirk Unterfranken sowie unter anderem auch aus Stiftungsmitteln getragen. Die Sanierung und Erweiterung des in die Jahre gekommenen Mainfranken Theaters Würzburg ist zwingend notwendig geworden, um die Anforderungen an einen wirtschaftlichen, sicheren und zeitgemäßen Spielbetrieb für die nächsten Jahrzehnte zu erfüllen.
Nr.52/2019 | 22.9.2019 | bgr
Förderverein unterstützt künstlerische Arbeit mit einer Viertelmillion Euro

Mainfranken Theater: Letzte Spielzeit im „alten“ Haus eröffnet

Würzburg, 22. September 2019 – Das Mainfranken Theater Würzburg hat bei einer festlichen Galaveranstaltung mit seinem Philharmonischen Orchester und den Ensembles aller Sparten am heutigen 22. September die Spielzeit 19/20 eröffnet. Präsentiert wurden Kostproben aus den bevorstehenden Saisonhöhepunkten, darunter die ersten Tanzpremieren, Schillers „Kabale und Liebe“, Verdis „Rigoletto“, das Musical „Evita“ und das zweite Sinfoniekonzert. Das Theater, das derzeit bei laufendem Betrieb saniert und erweitert wird, startet damit in die letzte Saison im bisherigen Bestand seines Gebäudes aus dem Jahr 1966.
Im Rahmen des Festaktes übergab Bruno Forster, Vorsitzender des Theater- und Orchesterfördervereins, einen Förderscheck in Höhe von 250.000 Euro an Intendant Markus Trabusch. Mit dieser Summe unterstützt der Verein die künstlerische Arbeit des Mainfranken Theaters in der bevorstehenden Spielzeit. Forster würdigte die Erfolge der zurückliegenden Saison, die das Haus trotz der parallel laufenden Bauarbeiten erreicht habe. Zugleich erinnerte er daran, wie unsicher noch vor wenigen Jahren ein zeitnaher Start der Theatersanierung gewesen sei.

Bereits am Mittag hatte das Mainfranken Theater mit der Grundsteinlegung für seinen neuen Erweiterungsbau einen wichtigen Meilenstein seines Bauvorhabens gefeiert. Die Eröffnung des Neubaus mit seinem neuen „Kleinen Haus“ ist im Winter 2020 geplant.
Nr. 50/2019 | 20.9.2019 | ink
Kevin Barz stellt sich als neuer Hausregisseur vor:

„Kein Schiff wird kommen“ eröffnet die Saison in der Kammer

Würzburg, 20. September 2019 – Am 29. September eröffnet das Schauspiel „Kein Schiff wird kommen“ die Saison in der Kammer. Kevin Barz inszeniert als neuer Hausregisseur am Mainfranken Theater Würzburg das Drei-Personen-Stück von Nis-Momme Stockmann.
Ein junger Autor erhält den Auftrag, ein Theaterstück über die Wiedervereinigung zu schreiben. Das Jahr 1989 und die damit verbundene Thematik berühren ihn kaum,  trotzdem nimmt er mit Blick auf seine Karriere an. Fern von Berlin aufgewachsen, hat er kaum Erinnerungen  an den Mauerfall. Widerwillig macht sich der Protagonist daher auf die Reise auf seine Heimatinsel Föhr, um seinen Vater zu besuchen und dessen Sicht auf den Mauerfall für seine Recherche zu nutzen. Doch seit dem Tod der Mutter ist die Vater- Sohn-Beziehung von Ungeduld und Sprachlosigkeit geprägt.
Während der Sohn zunehmend am Wendethema scheitert, holen ihn seine Erinnerungen mit aller Wucht ein.


Autobiografische Parallelen zum Stück

1981 selbst auf Föhr geboren, zählt Nis-Momme Stockmann zu den bekanntesten zeitgenössischen Theaterautoren der deutschsprachigen Theaterlandschaft. In der Spielzeit 09/10 schrieb Stockmann „Kein Schiff wird kommen“ als Auftragswerk für das Staatstheater Stuttgart. 

Kevin Barz, mit Beginn der Spielzeit 19/20 Hausregisseur am Mainfranken Theater, legt nach der Uraufführung von „Unsere blauen Augen“ in der Spielzeit 18/19 seine zweite Inszenierung in Würzburg vor.
Nr. 49/2019 | 19.9.2019 | ink
Eine tragische Liebesgeschichte als Saisonpremiere:

Schillers Klassiker „Kabale und Liebe“ eröffnet die Spielzeit 19/20

Würzburg, 19. September 2019 – Das Mainfranken Theater präsentiert am 28. September mit „Kabale und Liebe“ die erste Premiere der neuen Spielzeit. In der  Inszenierung von Marcel Keller bringt Würzburg Friedrich Schillers  bekanntestes „Sturm und Drang“ – Werk  auf die Bühne ins Große Haus.
Luise und Ferdinand lieben sich über alles. Doch die Tochter des bürgerlichen Musikers Miller und der Sohn des adeligen Präsidenten von Walter dürfen nicht zusammenfinden. Vater Miller lehnt die unstandesgemäße Verbindung aus Sorge und Prinzip ab. Präsident von Walter untersagt sie, da er seinen Sohn mit der herzoglichen Mätresse Lady Milford verheiraten will. Ferdinand rebelliert gegen den Plan und will mit Luise fliehen, doch der Konflikt spitzt sich zu. Kann der Glaube an die absolute Kraft ihrer Liebe das junge Paar retten?


Gefangen zwischen Liebe und starren Konventionen
„Kabale und Liebe“ ist das dritte Drama des damals erst 25-jährigen Friedrich Schiller und  eines der zentralen Werke der „Sturm und Drang“-Generation, also jener Schriftsteller, die sich gegen die starren Konventionen der konservativen und adeligen Eliten wendeten. Wie in kaum einem anderen Stück aus dieser Zeit verbindet sich hier auf radikale Weise der Kampf um eine romantische Liebe mit dem Aufbegehren gegen die Autorität der Väter und für das Recht auf Selbstbestimmung.

Regisseur Marcel Keller kehrt nach seiner Inszenierung der Operette „Die Csárdásfürstin“  in der Spielzeit 17/18 ans Mainfranken Theater zurück. Er zeichnet dieses Mal in Dreifachfunktion für die Inszenierung verantwortlich. Neben der Regie  gestaltet er Bühnen- sowie Kostümbild.
Nr. 48/2019 | 17.9.2019 | bgr
Mainfranken Theater eröffnet letzte Spielzeit im „alten“ Haus:

Saisonauftakt mit Grundsteinlegung

Würzburg, 17. September 2019 – Das Mainfranken Theater Würzburg feiert am kommenden 22. September seinen Start in die Saison 19/20 mit einem bunten Tages- und Abendprogramm für die ganze Familie. Besonderer Höhepunkt ist um 12 Uhr die feierliche Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau der Bühne mit dem neuen „Kleinen Haus“.
Es ist die letzte komplette Saison vor der Eröffnung des neuen Kleinen Hauses und vor der sanierungsbedingten Schließung des Großen Hauses: die Spielzeit 19/20 am Mainfranken Theater. Der Saisonauftakt am 22. September bietet gleich doppelten Anlass zum Feiern, denn das Festprogramm des Tages beginnt um 12 Uhr mit der Grundsteinlegung für den neuen Erweiterungsbau der Bühne. In Anwesenheit von Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Kulturreferent Achim Könneke, Architekt Jörg Friedrich und der Theaterleitung können alle interessierten Bürgerinnen und Bürger diesen Meilenstein in der Sanierung und Erweiterung des Würzburger Theaters miterleben.
Auf Tuchfühlung mit den Künstlern
Die traditionelle Präsentation der Ballettschulen folgt um 12:30 Uhr im Großen Haus. Auf der Außenbühne in der Oeggstraße sorgen Solisten des Musiktheaterensembles und Chores sowie die Band aus „The Black Rider“ für musikalischen Genuss. Drinnen musizieren und singen Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Würzburg, der Opernchor und der Junge Chor des Mainfranken Theaters. Generalmusikdirektor Enrico Calesso stellt sich und sein neues Konzertprogramm im „Concert Chat“ im Foyer vor. Bei einem Tischkicker-Turnier in der Kammer kann sich das Publikum messen, um im Finale gegen Produktionsbeteiligte des Schauspiels „Schwalbenkönig“ anzutreten. Weitere Möglichkeiten, mit Künstlern und Mitwirkenden der neuen Saison auf Tuchfühlung zu gehen, bieten die Matineen und Einführungen zu den ersten Premieren der Spielzeit 19/20 im Musiktheater, Schauspiel und Tanz.
Kostümverkauf und Technikbasar
Ein großer Kostümverkauf im Nebengebäude des Theaters (Oeggstraße 2) sowie ein großer Flohmarkt der Abteilungen Technik, Beleuchtung und Requisite im Malsaal im Hauptgebäude gehören zu den weiteren Höhepunkten des Tagesprogramms. Schnäppchenjäger, Mode- oder Cosplay-Enthusiasten können hier Kostüme vom Barock und Rokoko bis zur Moderne ergattern oder Stücke aus soeben abgespielten Inszenierungen des Mainfranken Theaters erwerben, so etwa aus der „Schönen Helena“, der „Götterdämmerung“ oder aus „Ronja Räubertochter“. Kaufinteressenten werden gebeten, möglichst nur kleine Scheine und eigene Taschen für ihre Einkäufe mitzubringen.
Workshops und Führungen
Kinder können sich schminken lassen und basteln, an spezifischen Produktions- und Tanzworkshops teilnehmen oder eigens eine Führung durch das Theater erleben. „Backstage“ und in der Schneiderei bieten Führungen für alle Altersgruppen besondere Einblicke in den Theateralltag. Eine Fotobox und eine Torwand runden das Angebot im Außenbereich ab. Mit Snacks vom Grill, Kaffee und Kuchen können sich die Theaterfestbesucher stärken.
Konzert und Revue ab 19:30 Uhr
Bei der abendlichen Revue ab 19:30 Uhr, die Intendant Markus Trabusch moderiert, präsentieren sich das Philharmonische Orchester Würzburg und die Ensembles aller Sparten mit Höhepunkten aus dem Spielplan 19/20, darunter Kostproben aus den ersten Tanzpremieren, aus Schillers „Kabale und Liebe“ und dem Programm des zweiten Sinfoniekonzerts. Die Hits „La donna è mobile“ aus „Rigoletto“ und „Don’t cry for me, Argentina“ aus „Evita“ werden ebenfalls zu Gehör gebracht. Am Abend mit dabei ist traditionell der Theater- und Orchesterförderverein des Mainfranken Theaters, der seinen Spendenscheck für die neue Saison überreicht. Tickets für die Abendveranstaltung sind an der Theaterkasse und im Webshop des Mainfranken Theaters erhältlich.
NR. 47 | 16.7.2019 | bdt
#Genderwahnsinn Open Air:

Beschwingter Saisonabschluss beim Sommerkonzert im Rathaushof

Würzburg, 16. Juli 2019 – Das Philharmonische Orchester Würzburg gestaltet seinen Saisonabschluss schwungvoll und augenzwinkernd-kritisch am 26. Juli beim Sommerkonzert im Rathaushof mit dem Thema „Geschlechterkampf“. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso tritt Mezzosopranistin Barbara Schöller an der Seite des Philharmonischen Orchesters Würzburg im Ehrenhof auf – Konzertdramaturgin Beate Kröhnert führt durch den Abend. Da das Ticketkontigent aufgrund von großer Nachfrage aufgestockt wurde, sind weitere Karten ab sofort verfügbar.
Früher war alles besser – Als der Mann noch „Jäger und Sammler“ war und die Frau sich nur den heimischen Pflichten als Hausfrau und Mutter hingab, war die Welt noch in Ordnung, oder nicht? Schwungvoll-musikalisch und augenzwinkernd-kritisch beschäftigt sich das Philharmonische Orchester Würzburg beim Sommerkonzert im Rathaushof mit den Klischees von Geschlechterrollen und präsentiert unter der Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso und an der Seite von Mezzosopranistin Barbara Schöller eine bunte Zusammenstellung aus Chansons und klassischen Werken. Konzertdramaturgin und Moderatorin dieser etwas anderen Serenade Beate Kröhnert untersucht dabei gnadenlos die gängigen Klischees und stellt Titel wie „I am what I am“, „La vie en rose“, „Cry me a river“, „Warum soll eine Frau denn kein Verhältnis haben“, „My way“ und „Non, je ne regrette rien“ in unerwartete Zusammenhänge. Die Besucher erwartet ein unterhaltsamer Abend im sommerlichen Flair des Rathaushofes.

PROGRAMM
Georges Bizet Ouvertüre zu Carmen
Louis Guglielmi La vie en rose
Robert Stolz Orientalischer Foxtrott aus Salome
Oscar Straus  „Warum soll eine Frau denn kein Verhältnis haben“ aus Eine Frau, die weiß, was sie will
Johann Strauss Tritsch-Tratsch-Polka
Norbert Glanzberg „Padam, Padam“
Johann Strauss Explosionspolka
Norbert Glanzberg Mon manege a moi
Franz Lehár Medley aus Der Mann mit den drei Frauen
Arthur Hamilton Cry me a river
Yannik Helm Hollywood Lovestory
J. Revaux / C. Francois My way
Nr. 46 | 11.7.2019 | ink
Leonhard-Frank-Stipendiatin liest in der Kammer:

Fabienne Dür stellt sich erstmals Würzburger Publikum vor

Würzburg, 11. Juli 2019 – Die diesjährige Leonhard-Frank-Stipendiatin Fabienne Dür stellt sich erstmals dem Würzburger Publikum vor. Nach einer sechsmonatigen Zusammenarbeit mit dem Mainfranken Theater liest sie am 18. Juli in der Kammer mit Ensemble-Mitgliedern den dabei entstandenen Text „gelbes gold“. Gemeinsam mit der Dramaturgie spricht sie danach über dessen Entwicklung und gibt Einblicke in die Arbeit einer Theaterautorin.
Am 18. Juli präsentiert die diesjährige Leonhard-Frank-Stipendiatin Fabienne Dür im Rahmen einer Lesung erste Ausschnitte aus dem zeitgenössischen Theatertext, den sie am Mainfranken Theater entwickelt. Der Abend wird zusammen mit Mitgliedern des Schauspiel-Ensembles gestaltet.

Unter dem Arbeitstitel "gelbes gold" verhandelt der Text gravierende Veränderungen, die eine Gemeinde im Speckgürtel einer Großstadt durch den Bau eines neuen Einkaufszentrums erlebt. Mit viel Sprachwitz und Feinsinn zeichnet die junge Dramatikerin in dieser Umgebung die Geschichte einer heimkehrenden Tochter und ihres Vaters, der eine Pommesbude betreibt. Deren Wiedersehen ist geprägt von alten Konflikten und unerwarteten Herausforderungen.

Im Anschluss an die Lesung sprechen die Dramaturginnen und die Autorin über die Entwicklung dieses Dramas, über Würzburg und die weitere Zusammenarbeit am Mainfranken Theater.
Fabienne Dür studiert derzeit Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Ihr Stück „Leben im Vakuum“ wurde im Juni 2019 am Theater Koblenz uraufgeführt.


Nr. 45/2019 | 10.7.2019 | bdt

Höhepunkte des Spielplans im September und Oktober 2019

AUFTAKT! in die neue Spielzeit am 22. September

Das Mainfranken Theater lädt am 22. September mit „AUFTAKT! Ein Theaterfest“ nach der Sommerpause zum Mitmachen und Verweilen ein. Im Haus erwartet die Besucher unter anderem ein großer Kostümverkauf, Workshops, Werkeinführungen und Kinderballett. Außerdem ist eine Außenbühne mit musikalischem Programm geplant. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Am Abend führt Intendant Markus Trabusch in der traditionellen Revue durch ein buntes Programm mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg und Highlights aus den bevorstehenden Premieren im Musiktheater, Schauspiel und Tanz.

Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ als Saisonpremiere

Am 28. September wird im Großen Haus mit dem Schauspiel „Kabale und Liebe“ die erste Premiere der Spielzeit gefeiert. Luise und Ferdinand lieben sich über alles. Doch die Tochter des bürgerlichen Musikers Miller und der Sohn des adeligen Präsidenten von Walter dürfen nicht zusammenfinden. Vater Miller lehnt die unstandesgemäße Verbindung aus Sorge und Prinzip ab. Präsident von Walter untersagt sie, da er seinen Sohn mit der herzoglichen Mätresse Lady Milford verheiraten will. Ferdinand rebelliert gegen den Plan und will mit Luise fliehen. Kann der Glaube an die absolute Kraft ihrer Liebe das junge Paar retten?

Märchenhafte Wiederaufnahme: Oper „Hänsel und Gretel“

Die Geschichte von Hänsel und Gretel, die zur Beerensuche im Wald ausgesetzt werden, wo sie in die Fänge der Knusperhexe geraten, zählt zu den bekanntesten Titeln aus den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Im Frühjahr 1890 stellte Adelheid Wette daraus einige Kinderlied-Verse zusammen, die ihr Bruder Engelbert Humperdinck zu einem musikalischen „Märchenspiel in drei Bildern“ ausarbeitete. In dieser Form begeistert die Oper „Hänsel und Gretel“ seit ihrer Uraufführung und über alle Altersklassen hinweg ihr Publikum stets aufs Neue. Nach seiner Premiere am 7. Juli wird das Stück am 29. September im Großen Haus wiederaufgenommen.

30 Jahre Mauerfall: „Kein Schiff wird kommen“

Im Jahr 2019 jährt sich der Mauerfall zum 30. Mal. Doch was bedeutet die Deutsche Einheit für die Republik heute? Der Protagonist in „Kein Schiff wird kommen“ erhält den Auftrag, ein Theaterstück über die Wiedervereinigung zu schreiben. Obwohl das Jahr 1989 ihm nichts bedeutet, nimmt er mit Blick auf seine schleppende Karriere den Job an. Widerwillig macht er sich auf die Reise nach Föhr, um seinen Vater zu besuchen und dessen Sicht auf den Mauerfall für seine Recherche zu nutzen. Doch seit dem Tod der Mutter ist die Vater-Sohn-Beziehung von Ungeduld und Sprachlosigkeit geprägt. Die beiden Männer scheinen sich immer mehr voneinander zu entfernen. Während der Protagonist am Wendethema scheitert, holen ihn seine Erinnerungen mit aller Wucht ein. „Kein Schiff wird kommen“ feiert am 29. September unter der Regie von Hausregisseur Kevin Barz Premiere in der Kammer.

Giuseppe Verdis „Rigoletto“ ab dem 12. Oktober im Großen Haus

Als verunstalteter Außenseiter verspottet Rigoletto zynisch und schonungslos die Opfer der Liebeslust seines Dienstherrn, des Herzogs. Mit voller Wucht trifft ihn daher der Fluch des Grafen von Monterone, dessen Tochter Opfer des herzoglichen Liebeswerbens wurde. Als sich seine eigene Tochter Gilda in den Herzog verliebt, verliert Rigoletto vollends den Boden unter den Füßen. Mit Hilfe des Auftragsmörders Sparafucile will er dem Herzog endgültig das Handwerk legen – mit tragischen Folgen. Intendant Markus Trabusch zeichnet für die Regie in der Neuinszenierung der Erfolgsoper verantwortlich.

Schauspiel mit Musik: „Die Comedian Harmonists“

Berlin, Dezember 1927: Harry Frommerman verfügt über keinerlei akademische Gesangs- oder Musikausbildung, aber er ist ein großer Fan des amerikanischen Vokalquartetts „The Revelers“. Nun sucht er Berufssänger für ein eigenes Ensemble. Zu ihm gesellen sich Robert Biberti, Ari Leschnikoff, Roman Cycowski, Erich Collin und Pianist Erwin Bootz. Der Rest ist Geschichte: Die Gründung der „Comedian Harmonists“, der kometenhafte Aufstieg des Sextetts sowie 1935 schließlich das Berufsverbot für die drei jüdischen Mitglieder durch die Nationalsozialisten und die daraus folgende Trennung der Gruppe. Premiere des Schauspiels mit Musik ist am 19. Oktober.

Highlights aus dem Konzertkalender

Das Philharmonische Orchester Würzburg startet am 6. Oktober mit dem ersten Familienkonzert „Kleine Schweinereien“ im Großen Haus in die neue Saison. Mit „Na warte, sagte Schwarte“ und „Die drei kleinen Schweinchen“ erobern zwei saugute Geschichten den Konzertsaal.

Das erste Kammerkonzert folgt am 20. Oktober im Toscanasaal der Residenz. Claudia Mendel, Sara Birringer, Peter David, Christina Kerscher und Matthias Steinkrauß präsentieren Werke von Mozart, Kókai und Brahms für Klarinette und Streichquartett.

In der Hochschule für Musik startet am 24. und 25. Oktober die Sinfoniekonzertreihe in die neue Saison. Mit Gast-Pianist Bernd Glemser und unter der Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso erklingen im Konzert „Familienbande“ Meisterwerke von Richard Wagner, Siegfried Wagner, Richard Strauss und Franz Liszt.

Auch die kleinen Besucher dürfen sich im Oktober freuen: Am 20. des Monats finden die ersten beiden Babykonzerte im Foyer ihre Fortsetzung. Am 27. Oktober startet das neue Format Fugenhexe im Foyer. Jungen Besuchern zwischen drei und acht Jahren erzählt die Fugenhexe mit Werken für Violoncello und Klavier von Bach, Mozart, Beethoven und Dvořák aus ihrem spannenden Leben.

Terminüberblick

Das Theater vor Ort: Stadtfest  --> 14.9. 
Theaterfest AUFTAKT!    --> 22.9.
Premiere: „Kabale und Liebe“  --> 28.9.
Wiederaufnahme: „Hänsel und Gretel“    --> 29.9.
Premiere: „Kein Schiff wird kommen“  --> 29.9.
1. Familienkonzert: „Kleine Schweinereien“  --> 6.10.
99 – Die öffentliche Probe: „Rigoletto“  --> 7.10.
Premiere: „Rigoletto“  --> 12.10.
Trash Lab: So not Alltag!  --> 18.10.
Premiere: „Die Comedian Harmonists“  --> 19.10.
1. Kammerkonzert: „Mozart – Kókai – Brahms“  --> 20.10.
Babykonzert   --> 20.10.
1. Sinfoniekonzert: „Familienbande“  --> 24. & 25.10.
Fugenhexe  --> 27.10.

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