Nr.36/2024 | 26.7.24
Spielzeitpause bis 11. September

Mainfranken Theater Würzburg auf positivem Kurs

Würzburg, 26. Juli 2024 – Mit einer vorläufigen Bilanz der Spielzeit 2023/24 legt die Leitung des Mainfranken Theaters Würzburg positive Zahlen vor. Demnach konnte das Vierspartenhaus seine aus den Abonnementerlösen erzielten Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um ca. 25 Prozent steigern. Die Anzahl der Abonnentinnen und Abonnenten stieg um rund 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Besucherzahlen auf beachtlichem Niveau – Auslastung bei 79 Prozent

Über 85.000 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten die Vorstellungen des Mainfranken Theaters in der Spielzeit 2023/24. Nach den Entbehrungen der vergangenen Jahre, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, den sanierungsbedingten Auszug aus dem Bestandsgebäude und durch die mehrfache Verzögerung der Eröffnung des Neubaus erreichen die Besucherzahlen des Mainfranken Theaters ein beachtliches Niveau. Die Theaterfabrik Blaue Halle und das Kleine Haus im Theaterneubau konnten jeweils rund 32.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verbuchen. Auf die Probebühne und die Hochschule für Musik entfielen jeweils rund 7.500 Besucherinnen und Besucher. Die Gesamtauslastung der Spielzeit 2023/24 liegt bei 79 Prozent.

Die höchste Zuschauerzahl erzielte, wie auch in den Jahren vor der Pandemie, das Familienstück zur Weihnachtszeit Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch (knapp 11.000), gefolgt von der TanzproduktionVier Jahreszeiten (über 7.000), der Operette Die Lustige Witwe (über 6.000). Im Kleinen Haus war Emilia Galotti mit über 5.000 Zuschauern und Zuschauerinnen der stärkste Magnet.

Aber auch zahlreiche andere Produktionen trugen mit ihrer überragenden Auslastung zum großen Erfolg der Spielzeit bei, wie das Musical The Rocky Horror Show, die Tanzproduktionen Chaplin! und Hautnah sowie die Schauspielproduktionen Die Comedian Harmonists, Das schweigende Klassenzimmer und die Komödie Die Affäre Rue de Lourcine sowie die Musiktheater-Produktion Elektra in der Blauen Halle. Besonders erfreulich war, dass auch die zeitgenössische Dramatik und Uraufführungen auffallend gut ausgelastet waren, wie beispielsweise der Doppelabend von Roland Schimmelpfennigs Werken Der Kreis um die Sonne und Der Riss durch die Welt (83 Prozent) oder die Musiktheater-Uraufführung Karl und Anna mit 74 Prozent.

Ebenfalls erfolgreich zeigten sich die Formate des Philharmonischen Orchesters Würzburg, darunter das Neujahrskonzert sowie die Kammerkonzerte. Auch die Sinfoniekonzerte erfreuten sich abermals großer Beliebtheit, die Auslastung liegt hier bei 81 Prozent.

Die Angebote der PlattformX nutzten in der abgelaufenen Spielzeit mehr als 7000 Menschen abseits der reinen Vorstellungsbesuche. Sie nutzten theaterpädagogische Formate wie Workshops und Spielclubs oder nahmen am „Maus-Türöffner-Tag“ und dem bundesweiten Vorlesetag teil.

Intendant Markus Trabusch äußert glücklich: „Wir alle freuen uns ungemein, dass unsere Arbeit auf eine so große Resonanz beim Publikum trifft. Denn wir machen Theater für die Zuschauerinnen und Zuschauer – und können dies nun endlich wieder in geeigneten Spielstätten. Mit fast 80 Prozent ist die Auslastung des Hauses so hoch wie nie zuvor, wenngleich die absoluten Zahlen bedingt durch das Platzangebot noch nicht in Konkurrenz zu denen der Vorpandemiezeit stehen.“

Dirk Terwey, Geschäftsführender Direktor kommentiert: „Die Spielzeit 2023/24 war die erste Saison, in der wir endlich wieder in der Mitte der Stadt angekommen sind. Dass die Menschen den Theaterneubau mit den beiden Spielstätten Kleines Haus und Probebühne so gut angenommen haben, macht uns stolz und zuversichtlich im Hinblick auf die kommende Saison.“

Spielzeitpause vom 27. Juli bis zum 11. September 2024

Während der Spielzeitpause vom 27. Juli bis zum 11. September 2024 bleibt auch die Theaterkasse geschlossen. Der Kartenerwerb ist in dieser Zeit ausschließlich über den Theater-Webshop möglich. Ab Freitag, dem 13. September, 11.00 Uhr, nimmt das Team der Theaterkasse seinen Service wieder auf. In die neue Spielzeit 2024/25 startet das Mainfranken Theater mit dem AUFTAKT!, einem ganztägigen Theaterfest, am 22. September, das sich tagsüber auf die Spielorte im Theaterneubau verteilt und abends in der Blauen Halle mit einer Revue mit Ausblicken auf die neue Spielzeit endet.
Nr.32/2024 | 3.7.24
Mit künstlerischem Rahmenprogramm im Kleinen Haus

Soiree zur Verleihung des Theaterpreises des Theater- und Orchesterfördervereins

WÜRZBURG, 3. Juli – Im Rahmen einer Soiree werden am 7. Juli im Kleinen Haus des Mainfranken Theaters Würzburg der Theaterpreis und der Förderpreis des Theater- und Orchesterfördervereins verliehen.
Bisher traditionell im Konzert zum Jahreswechsel überreicht, wird der Theaterpreis der Spielzeit 2023/24 im Rahmen einer Soiree unter dem Titel „Mir ist die Ehre widerfahren“, getreu der gleichlautenden Arie aus Johann Strauss‘ Rosenkavalier, mit künstlerischem Rahmenprogramm vergeben.

Der Theaterpreis Würzburg wurde 1995 vom Förderverein ins Leben gerufen. Er wird inzwischen jährlich an eine Künstlerin oder einen Künstler des Mainfranken Theaters aus Musiktheater, Schauspiel, Tanz oder Konzert verliehen, die sich in ihrem bisherigen Wirken an diesem Haus durch exzellente künstlerische Leistungen ausgezeichnet haben. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird von der Sparkasse Mainfranken Würzburg gesponsert. Zusätzlich vergibt der Verein in diesem Jahr auch einen Förderpreis in Höhe von 1.000 Euro.

Der Eintritt ist frei. Platzreservierungen für die Veranstaltung (Beginn 17:00 Uhr) sind im Online-Spielplan, telefonisch unter 0931 3908-124, per Mail an karten@mainfrankentheater.de oder an der Theaterkasse im Foyer des Theaterneubaus möglich.
Nr.31/2024 | 21.6.24
17 Premieren sowie sechs Wiederaufnahmen und 23 Konzerte

Vom Gehen in die Fremde - Mainfranken Theater stellt die Spielzeit 24/25 vor

WÜRZBURG, 21. Juni17 Premieren, davon vier Uraufführungen in allen drei Sparten sowie sechs Wiederaufnahmen wollen ihr Publikum finden. Die Eröffnung der beiden Spielstätten Kleines Haus und Probebühne im Theaterneubau im vergangenen Dezember unterstreicht die Bedeutung der darstellenden Kunst in Würzburg. Sechs Sinfoniekonzerte, zehn Konzertevents sowie sieben Kammerkonzerte des Philharmonischen Orchester Würzburg komplettieren unser Programm der Spielzeit 2024/25.
Theater sind politische Orte

Das Theater, auf das wir uns in unserem Selbstverständnis auch heute noch beziehen, wurde vor 2.500 Jahren zeitgleich mit der Demokratie entwickelt, in den wenigen Jahren der Blüte Athens, sozusagen als Geburtsstunde des heutigen Europas und seiner kulturellen Traditionen. Das Bekenntnis zur Demokratie, zur Freiheit, zum Respekt gegenüber allen Menschen, ist unserer Tätigkeit eingeschrieben, auch bei nicht vordergründig politischen Produktionen. Theater bezieht sich immer, ob es will oder nicht, auf die Gesellschaft, für die es produziert, und für die politische Situation dieser Gesellschaft.

Theater sind der Ort der Gesellschaft, an dem unsere Grundwerte in ihrer Bedeutung immer wieder durchgespielt werden. Sie sind gesellschaftliche Erfahrungsorte, die uns zeigen, wie wichtig es ist, zum Beispiel Gegensätze auszuhalten, die uns zeigen, dass wir Komplexität aushalten müssen, dass es nicht nur schwarz und weiß in der politischen oder moralischen Betrachtung gibt, sondern auch Zwischentöne. Künstlerinnen und Künstler verstehen sich dabei als gesellschaftliche Seismographen, die diese Zwischentöne besonders wahrnehmen, von Nina Simone bis Paul Abraham, von Friedrich Schiller bis hin zu Luigi Cherubini.

Das Wahlergebnis der vergangenen Europawahlen hat unsere Überlegungen nochmals bestätigt, den „roten Faden", der abermals im Gewebe unserer Spielzeit aufscheint, mit einem zentralen Thema zu belegen, das in der politischen Debatte und in vielen politischen Erklärungen des Wahlergebnisses als wichtiger Punkt für bestimmte Wahlentscheidungen angeführt wird, das Thema Migration. Schon ein oberflächlicher Blick auf unser kulturelles Erbe zeigt, dass Fragen von Flucht und Vertreibung, vom Aufbruch in vermeintlich bessere Welten, vom gescheiterten und gelingenden Ankommen in einer anderen Gesellschaft, ein wesentlicher Teil unserer europäischen Erfahrung sind. Das Mainfranken Theater hat für die kommende Spielzeit mit Dr. Pia Beckmann und ihrer Initiative pics4peace eine Kooperation entwickelt, die unter dem Hashtag #endlichankommen diesem Thema, im Zusammenspiel mit vielen anderen Akteuren der Stadtgesellschaft, zu einer besonders breiten Wahrnehmung verhelfen will. Die Eröffnungspremieren Medea in der Oper sowie Maria Stuart im Schauspiel thematisieren gleich zu Beginn zentrale Fragen: wie wichtig ist das Gastrecht, das Asyl, auch wenn die jeweiligen Personen nicht engelsgleich sind: Medea hat geholfen, das goldenen Vlies zu rauben, Maria Stuart hat sich durch ihren Lebenswandel in Schottland so viel Feinde geschaffen, dass sie ins Nachbarland fliehen musste. Dennoch wird verhandelt, welche Rechte sie in dem neuen Land haben dürfen, haben müssen.

Die neue Saison im Schauspiel

Neun Premieren, davon zwei Uraufführungen sowie fünf aus der vergangenen Spielzeit übernommene Inszenierungen: Das neue Programm der Schauspielsparte spiegelt von Klassikern und Märchen über Romanadaptionen bis hin zu zeitgenössischer Dramatik die ganze Vielfalt des Theaters wider. Auch im Schauspiel handeln viele Stücke in dieser Spielzeit auf unterschiedliche Weise „Vom Gehen in die Fremde“.

In Schillers Klassiker Maria Stuart, der ersten Premiere der neuen Spielzeit unter der Regie von Intendant Markus Trabusch, erfährt die nach England geflohene schottische Königin das Gegenteil einer Willkommenskultur. Statt die erhoffte Hilfe von Königin Elisabeth von England zu erhalten, lässt diese die mögliche Rivalin ins Gefängnis werfen. Schillers berühmtes Trauerspiel, uraufgeführt 1800, verdichtet in seiner Darstellung des Maria-Stuart-Stoffes zahlreiche Quellen über das Schicksal der historischen Königin.

Mit ihrem Stück In den Alpen hat Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek eine Wutrede über die Maßlosigkeit des Menschen geschaffen. Ausgehend von dem katastrophalen Bergbahnunglück in Kaprun im Jahr 2000, bei dem in einem Feuer 155 Menschen starben, erforscht Jelinek die Zusammenhänge zwischen Alpinismus, kapitalistischer Ausbeutung bis hin zu Ausgrenzung und Antisemitismus. Vor der Kulisse der malerischen Alpen legt sie die wunden Punkte einer Nationalseele offen und dringt in die tiefsten Abgründe der Menschheit vor. Die Inszenierung von Tamó Gvenetadze kommt am 2. Oktober auf der Probebühne zur Premiere.

Die Schneekönigin ist eines der beliebtesten Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen und das Familienstück zur Weihnachtszeit in diesem Jahr. Unter der Regie von Martina Eitner-Acheampong kommt Die Schneekönigin in der Fassung des russischen Dramatikers Jewgeni Schwarz Ende November auf die Bühne des Kleinen Hauses. Ebenfalls zur Weihnachtszeit spielt die bitterböse Komödie Frohes Fest des schottischen Dramatikers Anthony Neilson. Überforderte Polizisten stolpern hilflos von einer Katastrophe in die nächste – der berühmte britische Humor kommt dabei nicht zu kurz. Regie führt Till Kleine-Möller, der bereits in der letzten Spielzeit erfolgreich Richard O’Brien’s The Rocky Horror Show am Mainfranken Theater inszeniert hat.

Am 14. Februar kommt auf der Probebühne Escape Love in einer Inszenierung von Albrecht Schröder zur Uraufführung. In ihrem Auftragswerk im Rahmen des Leonhard-Frank-Stipendiums des Mainfranken Theaters lässt Autorin Elisabeth Pape drei junge Menschen auf sympathische Weise ihre Vorstellungen von Liebe und Beziehungen hinterfragen.

Bertolt Brechts Leben des Galilei (Regie: Tim Egloff), die Uraufführung des Kinder-Krimis Was Wanda will von Lena Hach und Goethes Clavigo (Regie: Dominique Horwitz) sind weitere Premieren der Spielzeit. Mit Drei Mal Leben von Yasmina Reza kommt nach „Kunst" erneut Gegenwartsdramatik der französischen Erfolgsautorin zur Aufführung, die pointiert und mit sprachlichem Feingefühl die Fragilität individueller Existenzen unter dem Schleier vermeintlich zivilisierter Umgangsformen beschreibt.

Die erfolgreiche Produktion Das schweigende Klassenzimmer nach dem Buch von Dietrich Garstka in der Inszenierung von Anna Stiepani ist auch in der neuen Spielzeit Teil des Spielplans. Sie erzählt die Geschichte einer 12. Klasse der Oberschule in Storkow und deren Auflehnen gegen das totalitäre Regime der DDR. In der Spielzeit 2023/24 wurde die Inszenierung in Kooperation mit der Ruhr Universität Bochum und der Bundesstiftung Aufarbeitung von Gesprächen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen begleitet, die ihre eigenen Lebensgeschichten in der DDR erzählten.

Ebenfalls aus der ablaufenden Spielzeit übernommen werden Richard O'Brien's The Rocky Horror Show, Die Comedian Harmonists, das Familienstück Ente, Tod und Tulpe, „Kunst“und das mobile Klassenzimmerstück Klamms Krieg. Auch 2025 wird rund um den Gedenktag der Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945 der Audiowalk Codename Bleak in einer erweiterten Version auf dem Spielplan stehen. In Kooperation mit der Kongregation der Schwestern des Erlösers, in deren Luftschutzkeller einige Würzburger:innen den Bombenangriff überlebten, führen vom Schauspielensemble gesprochene Berichte von Zeitzeug:innen durch die Altstadt.

Begleitende und vermittelnde Angebote zum Spielplan und darüber hinaus bietet auch in dieser Spielzeit die plattformX an. Neben theaterpädagogischem Begleitprogramm für alle Sparten des Hauses bietet das Team um Jenny Holzer und Patrick Kobler Führungen, inklusive Angebote und zahlreiche Spielclubs für Menschen jeden Alters an. Der SchauspielclubX widmet sich in der neuen Spielzeit dem Thema Europa. Viele der Angebote der PlattformX werden in diesem Jahr in Kooperation mit pics4peace angeboten.

Tanz: Drei verschiedene Spielstätten

Nach der Eröffnung des Theaterneubaus ist die Tanz-Sparte in dieser Spielzeit endgültig im Herzen der Stadt angekommen und kann bei der täglichen Arbeit im Ballettsaal beobachtet werden. Mit Tanzen bis in die Puppen präsentiert die Tanzcompagnie am 23. Juni 2024 ihre erste Premiere im Kleinen Haus. Damit ist auf allen drei Bühnen des Mainfranken Theaters Tanz zu sehen. Und daran wird auch in der kommenden Spielzeit festgehalten: Die neue Spielzeit startet mit der Uraufführung Classic Soul. Die Choreografie von Ballettdirektorin Dominique Dumais verbindet die Lieder der Jazz- und Soul-Sängerin Nina Simone und die Klavierkompositionen von Johann Sebastian Bach zu einer ausdrucksstarken Tanzproduktion. Premiere ist am 2. November in der Theaterfabrik Blaue Halle.

Ab dem 2. Februar 2025 wird das dreiteilige Programm Bis dass der Tod uns scheidet mit Choreografien von Kevin O’Day, Dominique Dumais und weiteren Gastchoreografen im Kleinen Haus zu sehen sein. Der Tanzabend beschäftigt sich mit besonderen Momenten des Übergangs und menschlichen Beziehungen als elementarem Bestandteil des Lebens.

Mit Grimms Reisen wird am 4. Mai 2025 die große Tanzproduktion mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg auf die Bühne der Theaterfabrik Blaue Halle kommen. Der Abend wird gestaltet von Gastchoreografin Wubkje Kuindersma und Dominique Dumais und reflektiert sowohl das Leben als auch die vielseitigen Geschichten der Brüder Grimm.

Auch das TanzXperiment wird fortgesetzt: Mit dieser Reihe zeigt das Tanzensemble zum einen Improvisationsabende, zum anderen erhalten die Tänzerinnen und Tänzer die Möglichkeit, ihre eigenen Arbeiten und damit ihre individuellen künstlerischen Ideen zu präsentieren.

Starke Bekenntnisse im Musiktheater

Das Spielzeitmotto „Vom Gehen in die Fremde“ durchzieht wie ein roter Faden die Neuinszenierungen der Musiktheater-Sparte und spiegelt historische und gegenwärtige Migrations- und Fluchterfahrungen. Am 6. Oktober öffnet sich der Vorhang zur Premiere von Luigi Cherubinis Medea in der Theaterfabrik Blaue Halle. Basierend auf der gleichnamigen Tragödie des Euripides, führt Cherubinis 1797 in Paris uraufgeführte Oper in die Urgründe europäischer Mythen und thematisiert den der europäischen Zivilisation eingeschriebenen Konflikt zwischen der Pflicht zur Aufnahme Fremder und den sich daraus ergebenden potenziellen Gefahren für eine Gesellschaft. Medeas grenzenloser Hass mündet in die Katastrophe, ihr Mythos aber bleibt als mahnendes Sinnbild für gesellschaftliche und politische Konflikte unserer Gegenwart. Für die Inszenierung konnte einmal mehr Regisseurin Agnessa Nefjodov gewonnen werden, die nach ihrem umjubelten Eugen Onegin aus der Saison 2021/22 erneut ans Mainfranken Theater zurückkehrt.

1934 als letztes Werk entstanden, das Paul Abraham vor seiner Flucht vor dem Nazi-Terror in die USA zur Uraufführung bringen konnte, geht es im Märchen im Grand Hôtel(Regie: Tristan Braun) als spritzig-verwickelter Liebesgeschichte rund um die Filmemacherin Marylou, die exilierte spanische Prinzessin Isabella und den Zimmerkellner Albert vor der schillernden Kulisse der Côte d‘Azur auch um eine Auseinandersetzung mit dem Sehnsuchtsort Hollywood: die Traumfabrik als Zufluchtsort und Spiegel der Migrationserfahrungen des Komponisten selbst.

2025 blickt die Musikwelt auf 100 Jahre Wozzeckzurück. In Alban Bergs aufregender Partitur nach Georg Büchners Dramenfragment, die bei ihrer Berliner Uraufführung am 14. Dezember 1925 auf erhebliche Widerstände stieß, verschmelzen unterschiedlichste musikalische Formen und Kompositionsverfahren zu einem einzigartigen Klangbild: ein Meilenstein der Opernliteratur und längst ein Klassiker des Repertoires! Im Zentrum der Geschichte steht der Soldat Wozzeck, der – von seiner Umgebung gedemütigt und von erdrückender Armut getrieben – zum Mörder wird. Premiere der Neuinszenierung in der Regie von Sigrid Herzog ist am 9. Februar 2025. Wozzeck ist auch die letzte Opernproduktion unter der Stabführung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso, der künftig als Musikdirektor die künstlerischen Geschicke am Teatro Verdi in Triest leiten und lenken wird.
Udo Zimmermanns viel gespielte Kammeroper Weiße Rose aus dem Jahr 1986 führt in das Herz des Widerstands gegen das NS-Regime. In dramatisch-visionären Bildern werden zentrale Lebensstationen der Geschwister Hans und Sophie Scholl nachgezeichnet. Die Premiere am 16. März 2025 im Kleinen Haus fällt bewusst mit dem Gedenken an die 80. Wiederkehr der Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945 zusammen: als eindringliche Mahnung an die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg und der Shoah und als Aufruf zur Wachsamkeit gegen Feinde von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

Mit Georges Bizets Oper Carmen (Premiere: 1.6.2025) steht zum Abschluss der Saison eine der meist gespielten Opern des internationalen Repertoires und zugleich eines der zentralen Hauptwerke der französischen Literatur auf dem Programm. Bis heute hat die Geschichte der „frei geborenen“ und darum überall zur Außenseiterin verurteilten Carmen nichts von ihrer erschütternden Wirkung verloren. Für die Inszenierung zeichnet Intendant Markus Trabusch verantwortlich, in der Titelpartie ist die junge Mezzosopranistin Vero Miller aus dem Würzburger Opernensemble zu erleben.

Konzert: Abwechslungsreiches Angebot des Philharmonischen Orchesters

Sechs Sinfoniekonzert-Doppelabende mit aufregenden Neuentdeckungen, aber auch den großen Klassikern der Konzertliteratur: Im Rahmen des 3. Sinfoniekonzertes wird Franz Schuberts berühmter Liederzyklus Winterreise in der modernen Interpretation des Komponisten Hans Zender mit dem weltweit gerühmten Tenor Daniel Behle zu erleben sein. Weitere hochkarätige Solistinnen und Solisten wie die Violinistin Łucja Madziar mit dem 4. Violinkonzert der nahezu in Vergessenheit geratenen polnischen Komponistin Grażyna Bacewicz (6. Sinfoniekonzert), oder Patrick Flassig, Bassposaunist des Philharmonischen Orchesters, mit Daniel Schnyders Konzert für Bassposaune (5. Sinfoniekonzert) bringen weniger bekannte, aber umso hörenswertere Kompositionen zu Gehör. Als besondere Programmpunkte sind neben Richard Strauss‘ Sinfonischen Dichtungen Don Juan und Tod und Verklärung sowie Beethovens 4. Sinfonie, die Enrico Calesso im 2. Sinfoniekonzert dirigiert, auch die Weiterführung des Bruckner-Zyklus mit Bruckners 2. Sinfonie im 4. Sinfoniekonzert hervorzuheben.

Die Konzertsaison 2024/25 präsentiert zudem weitere Formate, die sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit erfreuen, darunter unter anderem das Neujahrskonzert (4., 5. & 6. Januar 2025) und die Reihe der Familienkonzerte, sowie die Italienische Nachtund die anspruchsvollen Kammermusikkonzerte in den Prunkräumen der Würzburger Residenz. So erwartet Freundinnen und Freunde des klassischen Konzerts ein breit gefächertes Angebot, mit dem für jede Vorliebe etwas dabei ist.

Großer Höhepunkt der Saison ist die Aufführung von Gustav Mahlers 2. Sinfonie („Auferstehung“) im Congress Centrum unter der musikalischen Leitung von Enrico Calesso. Die monumental besetzte Sinfonie mit Chor, Sopran- und Altsolo steht in doppelter Hinsicht für Übergang und Neubeginn. So ist es das letzte Konzert, das Calesso im Rahmen seiner Amtszeit als Generalmusikdirektor in Würzburg dirigieren wird. Zu den weiteren Highlights zählen gleichermaßen unterhaltsame Konzertevents wie die Weihnachtsgala Christmas Swing (19. & 20.12.2024), bei der das Philharmonische Orchester an der Seite der Big Band Würzburg! e.V. sowie der Sängerin Fola Dada (Gewinnerin des Deutschen Jazzpreis 2022) und dem Sänger Philipp Lang zu erleben sein wird, wie auch Konzertabende im Rahmen des Mozartfests, die in der Würzburger Residenz und dem angrenzenden Hofgarten in festlichem Ambiente dargeboten werden. Das Philharmonische Orchester ist ebenso Teil des Würzburger Hafensommers und bildet wieder dessen feierlichen Auftakt mit der Sparda-Bank Classic Night auf der schwimmenden Bühne im Alten Hafen (25.7.2025).

Die Familienkonzert-Reihe greift in der kommenden Spielzeit wieder vielfältige Ansätze auf. Das 1. Familienkonzert Peer Gynts Reisebringt Ausschnitte aus Edvard Griegs berühmter Musik zu Henrik Ibsens Bühnendrama, mit der Peer Gynt auf seinen Abenteuern in die weite Welt begleitet wird. Im 2. Familienkonzert erklingt Andreas N. Tarkmanns Orchestermärchen König Karotte nach Musik von Jaques Offenbachs gleichnamiger Operette. Mit dem 3. Familienkonzert Arche Boa bringt das Philharmonische Orchester ein weiteres Familienkonzert mit Versen der Würzburger Autorin Cornelia Boese auf die Bühne des Kleinen Hauses, und im 4. Familienkonzert Naftule und die Reise nach Jerusalem entführt es mit dem Klarinettisten Helmut Eisel in die lebhafte Welt der Klezmer-Musik.

Zudem erlebt die Reihe der beliebten Babykonzerte einen Neustart im Eingangsfoyer des Theaterneubaus im Herzen der Stadt. Hier sind Babys und Kleinkinder gemeinsam mit Eltern, Geschwistern und anderen Verwandten eingeladen, Musik mit allen Sinnen zu erleben.

Vorverkauf startet am 10. Juli

Ab dem 10. Juli 2024, 11:00 Uhr, startet der Vorverkauf für alle Vorstellungen der neuen Spielzeit. Bereits ab dem 25. Juni können Abonnements an der Theaterkasse verlängert und neu erworben werden.
Nr.21/2024 | 22.4.24
Verschiedene Ensembles des Philharmonischen Orchesters zu ersteigern

„Orchester des Wandels": Versteigerung von Hauskonzerten startet am 29. April

WÜRZBURG, 22. April – Zugunsten der Initiative „Orchester des Wandels“ werden Hauskonzerte mit den Musikerinnen und Musikern des Philharmonischen Orchesters versteigert. Gebote können vom 29. April bis 7. Mai abgegeben werden.
Im Jahr 2022 haben sich die Musikerinnen und Musiker des Philharmonischen Orchesters Würzburg der Initiative „Orchester des Wandels“ angeschlossen, in der sie sich mit verschiedenen Projekten aktiv für den Klima- und Naturschutz einsetzen. Mit der Ersteigerung von Hauskonzerten können im Rahmen dieser Initiative Wiederaufforstungsprojekte in Madagaskar und Brasilien unterstützt werden.

Folgende Programme stehen zu Auswahl:

  • Salonmusik (Musikalische Schmankerln für Violine und Klavier): Mit Silvia Vassallo-Paleologo und Christiane Schuler
  • Die Weltenbummler (Holzbläserquartett): Mit Corinna Döring-Aldibs, Claudia Mendel, Lisa Bergmann und Sophia Huschle
  • Duette, Dialoge, Gespräche zu zweit (Streichduette): Mit Tomáš Hájek und Makoto Sudo oder Deanna Talens und Matthias Steinkrauß
  • Two to four (Duette und Quartette): Mit Corinna Döring-Aldibs, Sophia Huschle, Sara Birringer, Makoto Sudo und Matthias Steinkrauß

Vom 29. April bis 7. Mai können Gebote hier abgegeben werden. Das Mindestgebot liegt bei 250 €. Weitere Infos zur Initiative finden Sie auf der Webseite des Mainfranken Theaters.
Nr.20/2024 | 15.4.24
Trabusch ist seit 2016 Intendant des Mainfranken Theaters

Markus Trabusch verzichtet auf Vertragsverlängerung - Abschied nach der Spielzeit 2025/26

WÜRZBURG, 15. April - Intendant Markus Trabusch hat am Montag mitgeteilt, dass er aus Gründen der persönlichen Lebensplanung auf eine Verlängerung seines nach der Spielzeit 2025/26 auslaufenden Vertrages verzichtet.
„Ich bin bei Ende meines Vertrages in zwei Jahren 64 Jahre alt und habe bis dahin 25 Jahre in Leitungsfunktionen öffentlicher Kulturinstitutionen gearbeitet. Davon übrigens die Hälfte in interimistischen Gebäudesituationen und Übergangsspielstätten. Nach der guten aber auch herausfordernden Zeit am Mainfranken Theater möchte ich mich nach meinem Würzburger Engagement wieder vollständig auf die Kunst, die mein Lebensinhalt ist, fokussieren und eigenes auf die Bühne bringen.”, erklärte Trabusch.

Er bedankte sich bei allen Kolleginnen und Kollegen für die bislang äußerst erfolgreichen gemeinsamen Jahre am Mainfranken Theater. Trabusch weiter: „Ich freue mich sehr auf die beiden verbleibenden Spielzeiten auch unter den herausfordernden Bedingungen der andauernden Theatersanierung.“
Nr.18/2024 | 11.4.24
Improvisationsabend auf der Probebühne

Trash Lab: Erste Auflage am 13. April

WÜRZBURG, 11. April - Trashlab heißt, Dinge auszuprobieren, ohne ein festes Drehbuch in der Hand zu haben oder einen Regisseur im Hintergrund, der im Fall der Fälle einspringt. Beim Trashlab steht das Improvisieren im Vordergrund. Ohne Netz und doppelten Boden präsentiert sich das Schauspielsensemble des Mainfranken Theaters am Samstag, 13. April, beim ersten Trashlab der Spielzeit auf der Probebühne im Theaterneubau.
Im letzten Jahr gab es im Schauspielensemble beinahe so viele Wechsel wie in der Fußballnationalmannschaft. Und auch bei uns ist die Leistungsdichte hoch!
Um das zu beweisen und Ihnen unsere Neuzugänge vorzustellen, laden wir Sie herzlich zum ersten Trashlab der Saison ein. So viel sei gesagt: Es wird ein Wagnis werden! Keine Masken, keine Rollen, kein doppelter Boden und keine Ersatzbank!
Es gibt kein Verstecken, jede und jeder muss mal ran und auch das Publikum wird eingeladen sein, das eine oder andere Spiel mitzuspielen.

Besetzung: Nils David Bannert, Nina Mohr, Lasse Möbus, Pippa Fee Rupperti, Nils van der Horst, Eva-Lina Wenners, Georg Zeies

Karten für das erste Trashlab am 13. April um 21:00 Uhr auf der Probebühne sind online, telefonisch unter +49 931 3908-124, per Mail an karten@mainfrankentheater.de oder an der Theaterkasse im FOYER des Theaterneubaus erhältlich. Das zweite Trashlab findet am 25. Mai statt.
Nr.16/2024 | 5.4.24
Inszenierung von Naemi Friedmann auf der Probebühne

Uraufführung: „Wie Schnuppen von den Augen" ab 10. April auf der Probebühne

WÜRZBURG, 5. April – Mit Wie Schnuppen von den Augen bringt das Mainfranken Theater eine neue Schauspiel-Produktion in der Inszenierung von Naemi Friedmann auf die Bühne. Die Uraufführung von Stefan Wipplingers Erzählung über die Bedeutung von Freundschaft, Zusammenhalt und Empathie gibt es ab dem 10. April auf der Probebühne zu sehen.
Über das Werk

Zack und Schnuppe sind beste Freunde. Nichts kann sie auseinanderbringen. Ihr Lieblingsplatz ist das Garagendach vor Schnuppes Zimmerfenster – von dort aus kann man wunderbar die Sterne beobachten. Und Zack weiß: Wenn man eine Sternschnuppe sieht, kann man sich etwas wünschen, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Erfüllung geht. Eines Abends treffen sie auf Dee, ihre neue Nachbarin. Sie ist neugierig und selbstbewusst und bringt die beiden Freunde ganz schön durcheinander. Schnuppe ist fasziniert von Dee und freundet sich schnell mit ihr an. Für Zacks Empfinden zu schnell – er sieht seine Freundschaft zu Schnuppe gefährdet. So wünscht sich Zack, dass Dee wieder verschwindet, am besten dorthin, woher sie gekommen ist. Am nächsten Morgen ist sie tatsächlich weg, und für Schnuppe bricht eine Welt zusammen. Auch Zack stellt fest – es ist ganz schön still ohne die ungestüme Dee. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach ihrer Freundin, die sie auch ins Rathaus bis in die Abteilung für Aufenthaltserlaubnis führt. Dort erfahren sie: Dee wurde mit ihrer ganzen Familie abgeschoben...

Mit Wie Schnuppen von den Augen entwickelt Stefan Wipplinger in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum in Frankfurt am Main und dem Mainfranken Theater Würzburg ein Stück über die Bedeutung von Freundschaft und Zusammenhalt und stellt dabei die Frage, wer eigentlich bestimmt, wer wo leben darf, und warum. Für Regisseurin Naemi Friedmann ist der Erkenntnisprozess von Zack und Schnuppe ein zentraler Aspekt des Stücks: „Der Weg von Zack und Schnuppe zeichnet die Entwicklung vom Kind zum Jugendlichen nach - plötzlichen blicken sie hinter die Fassade und erkennen, dass es ein ganzes System gibt, dem sie machtlos gegenüber stehen." Kostüm- und Bühnenbildnerin Sarah Wolters ergänzt: „Wir müssen uns die Neugier auf das Fremde bewahren, gerade in der heutigen Zeit, in der wieder so flächendeckend versucht wird, Fremdheit negativ zu besetzen. Dafür kann Empathie ein Schlüssel sein."
Das Stück und die Inszenierung sind im Rahmen von „Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater“, ein Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds e.V. mit Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert worden.

Besetzung

Lasse Möbus (Schnuppe), Nils David Bannert (Zack Peng), Pippa Fee Rupperti (Dee), Tom Klenk (Pförtner/ Fundbüro/ Planer/ Beamter/ Computer/ Aufenthaltserlaubnis)

Regieteam

Regie führt Naemi Friedmann. Für Bühnen- und Kostümbild zeichnet Sarah Wolters verantwortlich. Die Dramaturgie übernimmt Philine Bamberger.

Die nächsten Vorstellungen

Mi, 10.4.24 | 19:30 Uhr (Premiere)
Fr, 12.4.24 | 10:30 Uhr (Vorstellung für Schulen)
Mo, 15.4.24 | 10:30 Uhr (Vorstellung für Schulen)
Mi, 17.4.24 | 10:30 Uhr (Vorstellung für Schulen)
Do, 18.4..24 | 10:30 Uhr (Vorstellung für Schulen)
Di, 23.4.24 | 19:30 Uhr

Spielort: Mainfranken Theater Würzburg/ Probebühne

Weitere Infos und Termine finden sich hier.
Nr.15/2024 | 4.4.24
Zum siebten Mal vergeben

Förderung für zeitgenössische Dramatik: Die neue Leonhard-Frank-Stipendiatin 2024 ist Annika Henrich

WÜRZBURG, 4. April 2024 – Das Mainfranken Theater Würzburg hat zum siebten Mal sein Leonhard-Frank-Stipendium zur Förderung zeitgenössischer Dramatik vergeben. Die diesjährige Stipendiatin ist Annika Henrich.
Die neue Leonhard-Frank-Stipendiatin des Mainfranken Theater Würzburg steht fest: Die Jury, bestehend aus der Autorin Felicia Zeller, Schauspieldirektorin Barbara Bily, der Schauspieldramaturgie und den Schauspieler:innen Eva-Lina Wenners und Nils David Bannert, wählte unter zahlreichen internationalen Einsendungen Annika Henrich als Leonhard-Frank-Stipendiatin 2024 aus.

In ihrer Laudatio auf die neue Stipendiatin schreibt Felicia Zeller: „Souverän, warmherzig und witzig behandelt Annika Henrich existentielle Fragen nach Selbstbestimmung, Herrschaft, Leben, Tod. (…) Es geht um die größte aller Fragen: Was machen wir hier eigentlich? Wie verbringen wir die Zeit bis zu unserem Tod? Möglichkeiten schimmern auf, werden befragt, werden vernichtet. Annika Henrich kreiert Szenerien und ‚Leute‘, komisch und tragisch, typisiert und komplex zugleich. (…) Schauspieler:innen dürften von diesen Texten begeistert sein.“

Intendant Markus Trabusch äußert: „Ich freue mich sehr, dass das Leonhard-Frank-Stipendium nach acht Jahren zu einem festen Bestandteil der Förderung deutscher Gegenwartsdramatik geworden ist. Die stetig steigende Zahl an Bewerbungen zeigt die große Aufmerksamkeit, die dieses Stipendium bei Autorinnen und Autoren hat. Besonders habe ich mich gefreut, dass Felicia Zeller Teil der Auswahljury ist“.

Annika Henrich wurde 1990 in Gießen geboren. Sie studierte Szenische Künste an der Universität Hildesheim mit einem Auslandsaufenthalt an der Anadolu Üniversitesi Eskişehir (Türkei) und im Master Dramaturgie an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg.
Von 2019 bis 2022 war sie erst als Dramaturgieassistentin, dann als Dramaturgin am Schauspiel Hannover tätig.
Ihren ersten Theatertext Halt mich auf entwickelte sie 2019 im Rahmen des Hans-Gratzer-Stipendiums am Schauspielhaus Wien. Der Text gewann den Publikumspreis und wurde 2022 am Staatstheater Nürnberg uraufgeführt. Es folgte eine weitere Inszenierung in einer hybriden Koproduktion zwischen Theater unterm Dach, Berlin, und Monsun Theater, Hamburg. Ihr zweites Stück Jupiter brüllt ist seit Februar 2024 am Staatstheater Mainz in der Regie von Ran Chai Bar-Zvi zu sehen. Am Sonnenweg, ihr dritter Theatertext, erschien im Herbst 2023 und erzählt von den Möglichkeiten von Liebe und Autonomie im Alter. Seit 2020 wird Annika Henrich vom Verlag Felix-Bloch-Erben vertreten. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin in Leipzig.
Nr.12/2024 | 25.3.24
Zwei Vorstellungen im Kleinen Haus

Ente, Tod und Tulpe - Das Familienstück am Osterwochenende

WÜRZBURG, 25. März – Zum Osterwochenende kehrt das Familienstück Ente, Tod und Tulpe auf die Bühne des Kleines Haus am Mainfranken Theater Würzburg zurück. Am Ostersonntag, 31. März, beginnt die Vorstellung um 18 Uhr, am Ostermontag, 1. April um 11 Uhr. Das Schauspiel feierte am 14. Januar Premiere in Würzburg. Die Inszenierung von Sigrid Herzog in einer Fassung von Nora Dirisamer basiert auf dem 2007 veröffentlichten Bilderbuch von Wolf Erlbruch und geht behutsam universellen Fragen nach: Was macht das Leben schön? Warum ist es irgendwann zu Ende? Und was bedeutet eigentlich Sterben?
Über das Werk

Eines Sommermorgens erwacht Ente, wie jeden Morgen, und freut sich auf einen gemütlichen Tag am Teich. Sie begrüßt die Sonne, prüft die Wassertemperatur, putzt ihr Gefieder und hofft, ein paar schöne Dinge zu finden, die die Menschen weggeworfen haben. Aber etwas ist anders als sonst. Ente fühlt sich beobachtet. Vielleicht droht Gefahr, vielleicht ist es sogar der Fuchs! Ente nimmt all ihren Mut zusammen, stellt sich dem Verfolger und steht plötzlich dem Tod persönlich gegenüber. Beiden ist klar, was das bedeutet: Der Tod soll Ente holen. Für Ente ist das viel zu früh, sie hat noch so viel zu tun. Sie will schwimmen, gründeln und mit ein bisschen Glück noch einen netten Erpel kennenlernen. Als Ente dem Tod von ihren Plänen erzählt, wird er neugierig. Er beschließt kurzerhand, ein bisschen Zeit mit ihr zu verbringen, denn so eilig hat er es gar nicht. Je länger die beiden zusammen sind, desto mehr lernen sie übereinander. Als der Herbst kommt, sind Ente und Tod Freunde geworden. Doch sie wissen, dass es nicht immer so bleiben kann.

Besetzung

In den beiden Hauptrollen sind Laura Storz (Ente) und Martin Liema (Tod) zu sehen. Als Erzähler vervollständigt Nils van der Horst das Ensemble. Die Musikalische Leitung sowie die Live-Musik übernimmt Adrian Sieber.

Regieteam

Regie führt Sigrid Herzog. Neben „Ente, Tod und Tulpe" hat sie in der laufenden Spielzeit auch Emilia Galotti (Premiere am 17. Februar) inszeniert. Für das Bühnen- und Kostümbild zeichnet Isabelle Kittnar verantwortlich, für die Choreographie Tyrel Larson. Die Dramaturgie liegt bei Philine Bamberger und Almut Fischer.

Termine am Osterwochenende

So, 31. März | 18:00 Uhr
Mo, 1. April | 11:00 Uhr

Spielort: Mainfranken Theater Würzburg / Kleines Haus
Nr.11/2024 | 7.3.24
Kreationen aufstrebender israelischer Choreografinnen und Choreografen

Tournee des Suzanne Dellal Centre: Gastspiel im Mainfranken Theater

WÜRZBURG, 7. März 2024Am 8. März begrüßt das Mainfranken Theater Mitglieder des Suzanne Dellal Centre Tel Aviv im Kleinen Haus, die mit"1|2|3 // Solo | Duo | Trio" Kreationen aufstrebender israelischer Choreografinnen und Choreografen präsentieren. Der Abend ist der Auftakt einer Tournee durch sechs Theater in Baden-Württemberg und Bayern.
Am 8. März sind im Kleinen Haus vier Choreografien zu sehen, die im Rahmen eines von Naomi Perlov geleiteten Förderprogramms entstanden sind und die die Vielfalt der israelischen Tanzlandschaft repräsentieren. Ariel Freedmann, Naya Binghi und Ophir Kunesch setzen sich in ihren Arbeiten mit dem politischen Geschehen, mit zwischenmenschlichen Beziehungen und mit der Bewegung des Körpers an sich auseinander. Der Abend wird komplettiert durch eine Kreation des israelischen Choreografen Michael Getman, der mit seinen Arbeiten internationale Erfolge feiert.

Die Vorstellung ist Teil einer Gastspielreise durch sechs Theater in Baden-Württemberg und Bayern als Solidaritätsaktion mit israelischen Künstlerinnen und Künstlern. Initiiert von Christian Gampert und dem israelischen Generalkonsulat München und unterstützt durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie die Wüstenrot Stiftung.

Infos zu den Tickets für den Abend am 8. März um 19:30 Uhr im Kleinen Haus des Theaterneubaus und dem Programm finden sich hier. Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch statt.

Zum Hintergrund:
Im Rahmen des Förderprogramms 1|2|3-Plattform für junge Choreografinnen und Choreografen des Suzanne Dellal Centre in Tel Aviv werden jährlich zehn Newcomer der israelischen Tanzszene in ihrem künstlerischen Entwicklungsprozess begleitet. Sie erhalten Zeit und Raum, ihre choreografische Handschrift zu entwickeln, ihren Stil zu verfeinern und ihre kreativen Tendenzen und Techniken zu erkunden. Dies geschieht anhand der Aufgabenstellung zunächst ein Solo, dann ein Duett und final ein Trio zu kreieren.

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