Nr. 72/2019 | 25.11.2019 | ink
Deutschsprachige Erstaufführung in der Kammer:

Gur Korens Komödie „5 Kilo Zucker“ entführt in eine Comic-Welt

Würzburg, 25. November 2019 – Am 29. November feiert die Komödie  „5 Kilo Zucker“ auf der Bühne der Kammer Premiere. Der israelische Autor Gur Koren erzählt in seinem Stück die absurde Geschichte eines jungen Mannes aus Tel Aviv, der auf den Geist seines Großvaters trifft. Dieser bittet seinen Enkel um die Erfüllung seines letzten Willens.
Preisgekrönter Autor
Die außergewöhnliche Komödie „5 Kilo Zucker“ des  israelischen Autors Gur Koren erzählt von der dritten Generation nach der Shoa , dem Umgang mit der Geschichte ihrer Großeltern sowie von der Herausforderung, seine eigene Geschichte zu schreiben.

Der Autor Gur Koren erhielt 2015 den Israeli Academy Award of Theatre in der Kategorie „Beste Komödie“ und „Dramatiker des Jahres“ für sein erstes Stück „Besondere Bedürfnisse“ (engl. „The Disabled“). Seine zweite Komödie „5 Kilo Zucker“ wurde 2009 am Gesher Theater in Tel Aviv uraufgeführt.
Marco Milling, der erstmals am Mainfranken Theater inszeniert, und Bühnen- und Kostümbildnerin Dejana Radosavljevic, verarbeiten die Skyline Tel Avivs und seine Figuren in eine Comic-Welt.
Nr.71/2019 | 22.11.2019 | bgr
Vom Mensch zum Mythos:

Das Musical „Evita“ am Mainfranken Theater

Würzburg, 22. November 2019 – Ein Mädchen vom Lande wird zur Ikone einer ganzen Nation: Andrew Lloyd Webber und Tim Rice wählten für ihre erneute Zusammenarbeit eine Geschichte ganz nach dem klassischen Aschenputtel-Prinzip. Am 30. November feiert „Evita“ in der Inszenierung von Matthew Ferraro am Mainfranken Theater Premiere.
„Evita“ ist das dritte Musical von Andrew Lloyd Webber in Zusammenarbeit mit dem Musicaltexter Tim Rice. Nach dem spektakulären Erfolg von „Jesus Christ Superstar“ hatte sich das Duo für seinen neuesten Broadway-Coup seit 1974 mit der zum Mythos gewordenen argentinischen „Primera Dama“ Eva Perón beschäftigt.

Die erste Inspiration für das Musical war ein amerikanischer Rundfunkbeitrag über das Leben Eva Peróns, den Tim Rice während einer Autofahrt hörte, sowie die britische Dokumentation „Queen of Hearts“ aus dem Jahr 1972. Wie schon zuvor bei „Jesus Christ Superstar“ entwickelten Webber und Rice das neue Werk zunächst als Konzeptalbum, das 1976 im Handel erschien. Top-Platzierungen in den Hitparaden ließen rasch erkennen: Die Musik des Albums wie auch der Single „Don’t cry for me Argentina“ verlangte nach einer szenischen Umsetzung. Am 21. Juni 1978 fand im Prince Edward Theatre in London die Uraufführung statt.

Der Plot

Das Musical beginnt mit der Nachricht von Eva Pérons Tod. Eine ganze Nation ist erschüttert – mit Ausnahme des Erzählers der Geschichte, der den Eindruck erweckt, kein Fan von Eva zu sein. Che führt zu einer Reise in die Vergangenheit der Toten, die als uneheliches Kind in einer Kleinstadt aufwächst. Als Heranwachsende macht sie sich mithilfe des Musikers Magaldi auf den Weg nach Buenos Aires, um dort als Schauspielerin berühmt zu werden. Sie beginnt Affären mit einflussreichen Männern und lässt diese wieder fallen, sobald sie sie nicht mehr braucht. Schließlich begegnen sich die mäßig erfolgreiche Schauspielerin Eva Duarte und der Politiker Juan Perón bei einer Spendenaktion.

Die politische Situation spitzt sich derweil zu und Perón muss ins Gefängnis. Erst eine überzeugende Rede Evas, genannt Evita, bringt die Machthaber dazu, sich dem Aufbegehren der „Descamisados“ – der „hemdlosen“ Arbeiterklasse – zu beugen und Perón zu entlassen. Es folgen die Hochzeit und Peróns Sieg bei der Präsidentschaftswahl. Ihre sogenannte Regenbogen-Tour führt Eva nach Europa. Zurück in Argentinien, gründet sie eine Stiftung zur Unterstützung der Armen. Doch viel Zeit bleibt Evita nicht mehr: Im Alter von 33 Jahren stirbt sie an Gebärmutterhalskrebs.

Spartenübergreifender Kraftakt

Die Würzburger Inszenierung von „Evita“ liegt in den Händen von Matthew Ferraro, der sich dem Publikum des Mainfranken Theaters bereits im Januar 2018 mit seiner Regiearbeit zur „Sizilianischen Vesper“ vorstellte. Wie schon bei jener Verdi-Produktion arbeitet der gebürtige Amerikaner Ferraro erneut mit der Kostüm- und Bühnenbildnerin Carola Volles zusammen. Erstmals zu Gast in Würzburg ist die US-amerikanische Choreografin Gabrielle Zucker. In den Hauptrollen sind Marzia Marzo als Evita und Cedric von Borries als Erzähler Che zu erleben. Ganz im Sinne der Gattung Musical steckt in der Würzburger Produktion ein spartenübergreifender Kraftakt, der Musiktheater, Schauspiel, Tanz, das Philharmonische Orchester, Chor, Extrachor und den Jungen Chor vereint. Zirka 150 Personen sind so Vorstellung für Vorstellung auf und hinter der Bühne im Einsatz.

Mobilitätspartner Mainfrankenbahn und Main-Spessart-Express

Für das Musical „Evita“ setzt das Mainfranken Theater seine Kooperation mit der Bahn als Mobilitätspartner fort: Auswärtige Musicalgäste gelangen mit der Mainfrankenbahn und dem Main-Spessart-Express so besonders bequem und mindestens stündlich zum Ziel. Würzburgs Hauptbahnhof liegt nur wenige Gehminuten vom Mainfranken Theater entfernt. Bei Vorlage der Bahnfahrkarte, welche zur Anreise zu einer Vorstellung von „Evita“ gebucht wurde, erhalten Zugnutzer vor Aufführungsbeginn im Theater ein Programmheft zur Musical-Inszenierung gratis. Eine gemeinsame Werbekampagne rundet die Kooperation zwischen Bahn und Bühne ab.
Nr. 70/2019 | 18.11.2019 | ink
Das Familienstück zur Weihnachtszeit:

Otfried Preußlers „Räuber Hotzenplotz“ treibt sein Unwesen im Großen Haus

Würzburg, 18. November 2019 – Ab dem 24. November wartet das Mainfranken Theater wieder mit einem Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur auf. Otfried Preußlers „Der Räuber Hotzenplotz“  ist als Weihnachtsmärchen im Großen Haus zu erleben. Die Inszenierung entführt Kinder ab fünf Jahren wie auch Erwachsene in die herrlich verrückte Welt von Kasperl, Seppel und ihren Abenteuern.
Jedes Mal, wenn Kasperls Großmutter Kaffee in ihrer Mühle mahlt, erklingt ihr Lieblingslied „Alles neu macht der Mai“. Als der Räuber Hotzenplotz die Musik hört, ist er so entzückt, dass er die Kaffeemühle raubt. Das können Kasperl und Seppel natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Deshalb ziehen sie los, um dem Räuber das Handwerk zu legen. Doch Hotzenplotz ist schlau und entkommt nicht nur, sondern nimmt auch noch seine beiden Verfolger gefangen. Während Kasperl an den fiesen Zauberer Petrosilius Zwackelmann verkauft wird, um in dessen Schloss Kartoffeln zu schälen, muss Seppel die Höhle des Räubers aufräumen. Werden es Kasperl und Seppel schaffen, sich aus ihrer Gefangenschaft zu befreien und die Fee Amaryllis von ihrem Fluch zu erlösen? Von dem etwas tölpeligen Wachtmeister Dimpfelmoser können sie allerdings wenig Hilfe erwarten...


Nach ihrer  Inszenierung  des Jugendstücks „Mojo Mickybo“ in der Spielzeit 17/18 kehrt Regisseurin Bea Martinek an das Mainfranken Theater Würzburg zurück. Gespielt wird der Räuber Hotzenplotz von Matthias Fuchs, der  seit dieser Spielzeit  festes Ensemblemitglied am Mainfranken Theater ist.


Für das  Bühnenbild sowie die Kostüme zeichnet Ausstatterin Stephanie Dorn verantwortlich. Die eigens für das Stück geschriebenen Lieder stammen aus der Feder des Musikers Adrian Sieber, der bereits für die drei vergangenen  Weihnachtsmärchen am Mainfranken Theater die Musik komponiert hat.

Nr. 68/2019 | 15.11.2019 | ink
Ein Leben für den Fußball:

Stefan Hornbachs Monolog „Schwalbenkönig“ in der Kammer

Würzburg, 15. November 2019 – Am 22. November feiert das Jugendstück „Schwalbenkönig“ Premiere in der Kammer des Mainfranken Theaters. Autor Stefan Hornbach erzählt die Geschichte von Fußballprofi Philip, seinem steinigen Weg zum  Erfolg, der Zerstörungskraft sportlichen Ehrgeizes und einer verlorenen Freundschaft. 
Philip hat erreicht, wovon viele träumen: Er ist Fußballprofi. Schon als Kind steht für ihn fest, dass er später einmal Teil der Nationalelf sein wird. Als Erwachsener erzählt er rückblickend von der Erfüllung seines Traums. Mit 13 Jahren zieht er von Zuhause aus und in ein Nachwuchsleistungszentrum  um. Plötzlich folgt sein Tagesablauf einem strengen Zeitplan: Aufstehen, Frühsport, Frühstück, Training, Schule, Mittagessen, Training und so weiter. Zum Glück ist Philip nicht allein, denn sein bester Freund Timo hat ebenfalls einen Platz im Nachwuchskader ergattert. Doch irgendwann bemerkt Philip, dass sie mehr verbindet, als er wahrhaben will. Er stürzt sich noch stärker in den Sport und trainiert härter als alle anderen. Timo aber macht immer öfter „die Schwalbe“, bis er das Team verlassen muss.

Stefan Hornbachs Monolog  ab zwölf Jahren findet mit der Premiere am Mainfranken Theater seine vierte Inszenierung im deutschsprachigen Raum. Seine Stücke sind mehrfach preisgekrönt und regelmäßig auf wichtigen Theaterfestivals zu sehen, etwa  auf dem Heidelberger Stückemarkt und auf den Autorentheatertagen am Deutschen Theater. 

In der Regie von Albrecht Schroeder steht Ensemblemitglied Martin Liema als Philip auf der Bühne. Verena Salome Bisle zeichnet  für Bühne sowie  Kostüm in ihrer ersten Produktion am Mainfranken Theater verantwortlich.

Nr. 57/2019 | 9.10.2019 | ink
Die erste Boygroup der Welt:

Die Geschichte der legendären „Comedian Harmonists“

Würzburg, 9. Oktober 2019 – Mit Hits wie „Mein kleiner grüner Kaktus“ oder „Veronika, der Lenz ist da“ wurden sie vom Berlin der Goldenen Zwanziger ausgehend weltberühmt:  die „Comedian Harmonists“. Am  19. Oktober feiert das musikalische Schauspiel, in dem die bewegende Geschichte des virtuosen Sextetts erzählt wird, Premiere im Großen Haus des Mainfranken Theaters.

Harry Frommermann verfügt über keinerlei akademische Gesangs- oder Musikausbildung, ist aber ein großer Fan des amerikanischen Vokalquartetts „The Revelers“. Nun sucht er Berufssänger für ein eigenes Ensemble. Bald hat er mit Ari, Erich, Roman, Robert und dem  Pianisten Erwin ambitionierte Kollegen gefunden.  Der Rest ist Geschichte: Es kommt zur Gründung der „Comedian Harmonists“ sowie zum kometenhaften Aufstieg der Gruppe. Als 1935  das Berufsverbot für die drei jüdischen Mitglieder durch die Nationalsozialisten  ausgesprochen wird, ist es das Aus für die umjubelten Musiker.


Dem Autor Gottfried Greiffenhagen geht es bei der Nacherzählung der Geschichte nicht „um die Darstellung dessen, wie es wirklich war, sondern darum, eine Handlung zu erfinden, die frei, lebendig und offen genug ist, um das Entstehen und das Auseinanderfallen dieser einmaligen Gesangsgruppe zu schildern“.  Die musikalische Einrichtung von Franz Wittenbrink ergänzt den Text mit unvergesslichen Hits des Vokalensembles.

Regisseur Andreas Wiedermann  zeichnet mit den „Comedian Harmonists“ zum ersten Mal für eine Regie am Mainfranken Theater verantwortlich.  Auch  Aylin Kaip  übernimmt erstmals  die Gestaltung eines Bühnen- und Kostümbildes in Würzburg. Almut Fischer stellt sich im Rahmen der Produktion als neue leitende Schauspieldramaturgin am Mainfranken Theater vor.
Nr.56/2019 | 2.10.2019 | bgr
Giuseppe Verdis „Rigoletto“ am Mainfranken Theater

Größtes Drama der Moderne

Würzburg, 2. Oktober 2019 – Mit „Rigoletto“ startet das Mainfranken Theater am 12. Oktober 2019 in die neue Musiktheatersaison. Intendant Markus Trabusch nimmt sich Verdis Erfolgsoper als Regisseur an, am Pult steht Generalmusikdirektor Enrico Calesso. Als Interpret der Titelpartie kehrt der italienische Star-Bariton Federico Longhi nach Würzburg zurück.
Gemeinsam mit dem „Trovatore“ und der „Traviata“ bildet der am 11. März 1851 in Venedig uraufgeführte „Rigoletto“ die so genannte „trilogia popolare“ – jene Opern-Trias, die Verdis Ruf als bedeutendster italienischer Opernkomponist seiner Zeit endgültig besiegelte. „Rigoletto“ steht am Ende einer kräftezehrenden, ein knappes Jahrzehnt währenden Schaffensphase, die der Komponist später selbst als „anni di galera“, als Galeerenjahre bezeichnete: Nicht weniger als dreizehn Opern brachte Verdi zwischen dem frühen „Nabucco“ (1843) und „Rigoletto“ zu Papier. Dieses schier übermenschliche Pensum mag auch als Reaktion auf einen schweren Schicksalsschlag gedeutet werden. Zwischen 1838 und 1840 waren kurz nacheinander seine beiden Kinder und seine erste Ehefrau gestorben. Um überhaupt weiterleben zu können, stürzte sich Verdi wie im Wahn in die Arbeit.

„Rigoletto“ geht auf Victor Hugo und dessen Skandalstück „Le roi s’amuse“ (Der König amüsiert sich) von 1832 zurück, das Verdi als das „vielleicht größte Drama der Moderne“ pries. Die Größe der Oper wiederum, die „Rigoletto“ über vergleichbare Werke seiner Zeitgenossen hinaushebt, liegt in der überzeitlichen Dimension des dargestellten Stoffes. Dessen zentraler Konflikt kann, wie Anselm Gerhard es formuliert, auf eine Frage zugespitzt werden: „Ist es möglich“, so der Verdi-Kenner, „seinen Privatbereich vor einer zynischen Gesellschaft zu schützen, wenn man sich deren Niedertracht im Berufsleben ohne jeden Skrupel zu eigen macht?“

Erste künstlerische Zusammenarbeit von Trabusch und Calesso

Nach seiner Inszenierung von Rossinis „Barbier von Sevilla“ in der Spielzeit 17/18 wendet sich Intendant Markus Trabusch erneut als Regisseur der Oper zu. Mit „Rigoletto“ setzt er seine Beschäftigung mit dem Werk Verdis fort, die er 2011 mit „La traviata“ in Augsburg begonnen hat. Abermals an seiner Seite ist Susanne Hiller in Würzburg zu Gast. Sie gestaltete bereits beim „Barbier“ die Bühne und zeichnet jetzt für das Bühnen- und Kostümbild verantwortlich.

Zugleich ist es die erste Zusammenarbeit Trabuschs mit Generalmusikdirektor Enrico Calesso, der zuletzt – ebenfalls in der Saison 17/18 – in der „Sizilianischen Vesper“ als Verdi-Dirigent in Würzburg zu erleben war. Ein Wiedersehen gibt es mit dem italienischen Star-Bariton Federico Longhi, der nach seinem Würzburg-Debüt als Guy de Montfort in der „Sizilianischen Vesper“ nun als Interpret der Titelpartie ans Mainfranken Theater zurückkehrt. In dieser Partie steht er alternierend mit Ensemblemitglied Kosma Ranuer auf der Bühne. In weiteren Hauptrollen singen und spielen Roberto Ortiz (Duca), Akiho Tsujii (Gilda) und Igor Tsarkov (Sparafucile). Als Maddalena ist Mezzosopranistin Katharina von Bülow zu erleben, die in dieser Saison Mitglied des Würzburger Opernensembles ist.

Weitere Informationen und Tickets (Webshop) unter www.mainfrankentheater.de/rigoletto bzw. www.mainfrankentheater.de/webshop. Theaterkasse: Tel. (0931) 3908-124.

Nr.53/2019 | 23.9.2019 | bgr
Humperdincks „Hänsel und Gretel“ wieder am Mainfranken Theater:

Das große Knuspern geht weiter

Würzburg, 23. September 2019 – Im vergangenen Juli erlebte Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ ihre umjubelte Premiere im Mainfranken Theater, ab dem kommenden 29. September steht der Klassiker erneut auf dem Spielplan. In der Wiederaufnahme-Serie gibt Gábor Hontvári sein Debüt am Pult des Philharmonischen Orchesters Würzburg.
„Üppig, bunt und lebendig ist dieses Märchenspiel auf der Bühne“, urteilte die Main-Post über Würzburgs Neuinszenierung von Humperdincks Märchenklassiker „Hänsel und Gretel“, „ein einziger großer Rausch aus Licht, kleinen Tricks, wunderbarer Musik und Gesang.“ Am 29. September kehrt die Familienproduktion in der Regie von Sigrid Herzog auf die Bühne des Großen Hauses zurück.

Die musikalische Leitung der Wiederaufnahme-Serie liegt in den Händen des jungen ungarischen Dirigenten Gábor Hontvári, der seit Beginn der Spielzeit 19/20 als Erster Kapellmeister am Mainfranken Theater engagiert ist. Hontvári erhielt seine Ausbildung zunächst an der Musikakademie „Franz Liszt“ in Budapest, bevor er 2015 in die Dirigierklassen von Nicolás Pasquet und Gunter Kahlert an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar wechselte. 2016 wurde er in das Förderprogramm „Dirigentenforum“ des Deutschen Musikrats aufgenommen.

In den Hauptrollen singen und spielen erneut Marzia Marzo (Hänsel), Akiho Tsujii (Gretel) und Mathew Habib (Hexe). Alternierend ist außerdem Sopranistin Silke Evers als Gretel zu erleben; eine Partie, in der sie bereits 08/09 in Würzburg auf der Bühne stand.
Nr. 50/2019 | 20.9.2019 | ink
Kevin Barz stellt sich als neuer Hausregisseur vor:

„Kein Schiff wird kommen“ eröffnet die Saison in der Kammer

Würzburg, 20. September 2019 – Am 29. September eröffnet das Schauspiel „Kein Schiff wird kommen“ die Saison in der Kammer. Kevin Barz inszeniert als neuer Hausregisseur am Mainfranken Theater Würzburg das Drei-Personen-Stück von Nis-Momme Stockmann.
Ein junger Autor erhält den Auftrag, ein Theaterstück über die Wiedervereinigung zu schreiben. Das Jahr 1989 und die damit verbundene Thematik berühren ihn kaum,  trotzdem nimmt er mit Blick auf seine Karriere an. Fern von Berlin aufgewachsen, hat er kaum Erinnerungen  an den Mauerfall. Widerwillig macht sich der Protagonist daher auf die Reise auf seine Heimatinsel Föhr, um seinen Vater zu besuchen und dessen Sicht auf den Mauerfall für seine Recherche zu nutzen. Doch seit dem Tod der Mutter ist die Vater- Sohn-Beziehung von Ungeduld und Sprachlosigkeit geprägt.
Während der Sohn zunehmend am Wendethema scheitert, holen ihn seine Erinnerungen mit aller Wucht ein.


Autobiografische Parallelen zum Stück

1981 selbst auf Föhr geboren, zählt Nis-Momme Stockmann zu den bekanntesten zeitgenössischen Theaterautoren der deutschsprachigen Theaterlandschaft. In der Spielzeit 09/10 schrieb Stockmann „Kein Schiff wird kommen“ als Auftragswerk für das Staatstheater Stuttgart. 

Kevin Barz, mit Beginn der Spielzeit 19/20 Hausregisseur am Mainfranken Theater, legt nach der Uraufführung von „Unsere blauen Augen“ in der Spielzeit 18/19 seine zweite Inszenierung in Würzburg vor.
Nr. 43/2019 | 26.6.2019 | bgr
Letzte Premiere der ausgehenden Saison:

Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ am Mainfranken Theater

Würzburg, 26. Juni 2019 – Am kommenden 7. Juli feiert die Neuproduktion von „Hänsel und Gretel“ in der Regie von Sigrid Herzog am Mainfranken Theater Premiere. Erstmals ist dabei der neu gegründete Junge Chor des Mainfranken Theaters zu erleben. Marie Jacquot gibt mit der musikalischen Leitung der Oper ihren Ausstand nach drei Jahren als Erste Kapellmeisterin des Mainfranken Theaters.
„Hänsel und Gretel“ ist das bekannteste Werk aus der Feder Engelbert Humperdincks. Auch wenn der Komponist mit dem Liederspiel „Schneewittchen“ (1888), dem Singspiel von den „Sieben Geislein“ (1895) und den Märchenopern „Königskinder“ (1897/1919) und „Dornröschen“ (1902) weitere Märchenklassiker für das Musiktheater gewann, so konnte doch keines an den Erfolg von „Hänsel und Gretel“ anknüpfen.

Ins unheimliche Dickicht der Seele

Die Weimarer Uraufführung am 23. Dezember 1893 unter der Leitung von Richard Strauss etablierte „Hänsel und Gretel“ von Beginn an als Weihnachtsoper, obwohl die literarische Vorlage der Brüder Grimm über die Geschwister, die zur Beerensuche im Wald ausgesetzt werden und dort in die Fänge der Knusperhexe geraten, im Sommer angesiedelt ist. Die Gattungsbezeichnung „Märchenoper“ weitet den Interpretationsrahmen aber auch zum zeitlosen Symbolspiel um Leben, Tod und Erlösung. Der Irrpfad der Kinder, er führt nicht nur in den dunklen Wald, sondern auch in das unbehauste und unheimliche Dickicht der Seele.

Mit „Hänsel und Gretel“ legt Sigrid Herzog, nach Mozarts „Entführung aus dem Serail“ im Herbst 2016, ihre zweite Opern-Regiearbeit in Würzburg vor. An ihrer Seite zeichnen Julia Katharina Berndt und Pascal Seibicke für das Bühnen- und Kostümbild verantwortlich. Ein Debüt feiert der von Chordirektor Anton Tremmel gegründete und musikalisch geleitete Junge Chor, der in den kommenden Jahren die Opernsparte des Mainfranken Theaters bereichern wird. Marzia Marzo und Akiho Tsujii – alternierend mit Silke Evers – sind als Geschwisterpaar Hänsel und Gretel, Tenor Mathew Habib ist als Knusperhexe zu erleben. Marie Jacquot gibt mit der musikalischen Leitung ihren Ausstand nach drei Jahren als Erste Kapellmeisterin des Mainfranken Theaters. Ihr Nachfolger Gábor Hontvári präsentiert sich in der Wiederaufnahme-Serie in der kommenden Saison mit „Hänsel und Gretel“ erstmals dem Würzburger Publikum.
Nr. 38/2019 | 16.5.2019 | bgr
„Götterdämmerung“ am Mainfranken Theater:

So haben Sie Wagner noch nie gehört

Würzburg, 16. Mai 2019 – Mehrere hochkarätige Rollendebüts und eine Uraufführung machen Richard Wagners „Götterdämmerung“ am Mainfranken Theater zu einem ganz besonderen Ereignis. Die – praktisch ausverkaufte – Premiere ist am 26. Mai, weitere Vorstellungen gibt es bis zum 20. Juli 2019.
Richard Wagner dachte monumental. Seine „Götterdämmerung“, dritter Tag seines Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“, konzipierte er für ein Orchester mit 115 Musikern, darunter allein 64 Streicher. Mittelgroße Bühnen wie das Mainfranken Theater, die das Werk szenisch aufführen wollten, haben sich daher bislang gern mit einer der zwei existierenden Partiturbearbeitungen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beholfen.

Jetzt liegt mit einer Fassung des Dirigenten und Komponisten Eberhard Kloke, die in Würzburg uraufgeführt wird, eine Partitur vor, die nicht einfach – wie es die älteren Bearbeitungen noch taten – auf eine Verkleinerung des Orchesters und den Verzicht auf einzelne Klangfarben setzt. Das Besondere: Kloke behält in seiner Fassung alle typischen Instrumente wie Wagnertuben oder Stierhörner bei und verschlankt zugleich viele Dopplungen, um das Klangbild zu schärfen und im Sinne Wagners sogar weiterzuentwickeln.

So kommen anstelle von 64 Streichern in der Originalbesetzung im Mainfranken Theater beispielsweise lediglich 31 zum Einsatz. Damit das trotzdem nach Wagner klingt, müssen diese Musiker mehr spielen – etwa unterstützen die zweiten Geigen die ersten an den Stellen, an denen Wagner einen besonders üppigen Klang intendierte. Ähnlich arbeitsteilig geht Eberhard Kloke die weiteren Instrumentengruppen an. Ergänzend treten in seiner Fassung Instrumente hinzu, die es zu Lebzeiten Richard Wagners zwar noch nicht gab, die der Komponist, der stets auf der Höhe der Zeit arbeitete, aber mutmaßlich eingesetzt hätte, wenn er sie schon gekannt hätte. Ein Kunstgriff, der eine Ausdifferenzierung der Klangfarben ermöglicht – und der in Würzburg zum Beispiel fünf von sechs Harfen einzusparen hilft, indem diese durch die sphärischen Klänge der Celesta ersetzt werden. Dieses vielseitige Tasteninstrument wurde in Deutschland einige Jahre nach Wagners Tod erstmals produziert.

Hochkarätige Gäste geben ihre Rollendebüts

Ähnlich spektakulär wie im Orchestergraben geht es ab dem 26. Mai auf der Bühne zu. Als Interpreten der zentralen Gesangspartien hat das Mainfranken Theater international renommierte Gäste gewonnen, die allesamt ihr Rollendebüt in der „Götterdämmerung“ geben. So kehrt Paul McNamara mit der Partie des Siegfried nach Würzburg zurück. Der irische Heldentenor ist an der New Yorker Carnegie Hall ebenso gern gesehen wie am Teatro La Fenice in Venedig oder an anderen renommierten internationalen Häusern. Das Würzburger Publikum konnte ihn zuletzt 2018 als Mao in John Adams‘ „Nixon in China“ erleben.

Ihm zur Seite steht mit Elena Batoukova-Kerl als Brünnhilde eine der herausragenden jüngeren Interpretinnen ihres Fachs. Ihre Karriere führte die dramatische Sopranistin bereits an so namhafte Bühnen wie die Wiener Staatsoper, die Deutsche Oper Berlin, die Opéra Bastille de Paris oder zu den Bayreuther und den Salzburger Festspielen. Dabei arbeitet sie regelmäßig mit Dirigenten wie Daniel Barenboim oder Christian Thielemann zusammen. Mit der Partie der Brünnhilde ist Elena Batoukova-Kerl erstmals zu Gast am Mainfranken Theater.

Guido Jentjens (Hagen) war nach ersten Stationen in Düsseldorf, Augsburg, Karlsruhe und Wiesbaden Ensemblemitglied des Staatstheaters Nürnberg. Inzwischen freischaffend tätig, führten ihn Gastengagements an die drei Berliner Opernhäuser, die Staatsoper Hamburg und die Dresdner Semperoper, nach Zürich, Paris sowie in die USA und nach Japan, um nur einige Stationen zu nennen. Sein Repertoire umfasst zahlreiche große Basspartien, von Händel und Mozart (Sarastro, Osmin) über Verdi und das italienische Belcanto-Fach zu den schweren Strauss- (Baron Ochs) und Wagner-Partien (Daland, König Heinrich, Gurnemanz, König Marke und Hunding) sowie zur Moderne.

Kulinarische Genüsse und Kooperationen

Erstklassiger Genuss ist für das Publikum auch abseits der Bühne zu erwarten. Das Catering-Team von Emanuele La Rosa serviert während der Pausen im Theaterfoyer eine Stärkung mit fränkischer Bratwurst, Salat und Sekt im kulinarischen Arrangement. In den Bürgerspital Weinstuben in der Theaterstraße – neben dem Mainfranken Theater – wird während der einstündigen ersten Pause ebenfalls für das leibliche Wohl gesorgt. Chefgastronom Alexander Wiesenegg und sein Team kreieren für die Aufführungstage der „Götterdämmerung“ ein eigenes Auswahl-Menü mit saisonalen Köstlichkeiten. Die Menü-Voucher können an der Theaterkasse erworben werden.

Weitere Informationen und Tickets (Webshop) unter mainfrankentheater.de/goetterdaemmerung bzw. mainfrankentheater.de/webshop. Theaterkasse: Tel. (0931) 3908-124 | karten@mainfrankentheater.de.

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